Rezension

Rasant, actionreich und teils blutig

Zwischen Licht und Finsternis - Lucy Inglis

Zwischen Licht und Finsternis
von Lucy Inglis

Inhalt:
Lily ist Hackerin und unterstützt mit ihren „Recherchen“ ihren alleinerziehenden Vater bei seinem Anwaltsjob. Als sie sich eines Tages in die Überwachungskameras von London hackt, sieht sie eine verdächtige Person, die kurz darauf die Kamera zerstört. Sie geht selbst vor Ort und wird kurz darauf von einem zweiköpfigen Hund angegriffen und so gut wie getötet.

Erst die Bluttransfusion des mysteriösen Regan lässt sie überleben, nein, heilt sie sogar komplett, ohne eine Narbe zu hinterlassen. Er ist es auch, der ihr von der Dunkelheit, dem Chaos und den „bösen“ Eldritchen erzählt, die er in seinem „Security-Job“ davon abhält, die Altstadt von London zu betreten. Doch es werden immer mehr – und immer mehr Mädchen verschwinden. Lily und Regan folgen gemeinsam den Spuren, gewillt, London zu beschützen.

Meinung:
Monatelang hat mich das Cover „angestarrt“ und mir zugerufen. Als ich das Buch dann in den Händen halten konnte, musste ich einfach sofort beginnen.

Lucy Inglis zappelte nicht lange und nach einem ganz kurzen Einstieg warf sie mich in einen Todeskampf mit einem zweiköpfigen Hund und nach der Bluttransfusion von Regan wurde ich direkt mit dem Weltenentwurf der Autorin konfrontiert. Die Menschen wissen nicht, dass es überall Eldritche gibt, die die Elemente verkörpern. Und auch nicht, dass es die dunkle Seite von ihnen ist, die die Welt ins Chaos stürzen könnte. London scheint sie alle anzuziehen und die magische Barriere – die alte Stadtmauer – hält sie nicht mehr auf. Zu viele dringen in die Altstadt ein und verbreiten Chaos – bis sogar einer der alten Wächter der Tore, ein Drache, erwacht.

Dann sind da immer noch die vermissten Mädchen… Könnte es sein, dass Lilys Leben schon sehr fest mit dem von Regan verknüpft ist, ohne dass sie es je wusste? Was hat ihre Mutter damit zu tun und die seltsame Blutgruppe H?
All diese Fragen machten es mir unmöglich, aus den Seiten aufzutauchen. Der flüssige Schreibstil von Lucy Inglis machte es mir leicht, über die Seiten zu fliegen und mit jeder erdenklichen Art von übernatürlichen Wesen konfrontiert zu werden: Banshees, Drachen, Trolle, .... Sie alle haben ihren Platz in „Zwischen Licht und Finsternis“.

Die Autorin legt über die gesamte Zeit ein hohes Tempo vor und hielt sich nicht mit Belanglosigkeiten auf. Ein Umstand, den ich persönlich sehr zu schätzen weiß. Ein Erzähler schildert die Geschichte meist aus Lilys Perspektive, es folgen später jedoch auch kurze Einblicke in den Handlungsstrang von Regan. Die Lage spitzt sich immer weiter zu, als Prophezeiungen und der Chaos-Krieg ins Spiel kommen und eine Geheimorganisation der Regierung mehr ins Licht gerückt wird. Es wird immer schwieriger, Gut und Böse zu trennen. Lucy Inglis hat aufgezeigt, dass man durch beste Beweggründe einen falschen Weg einschlagen kann.

Gen Showdown zog das Tempo dann immer weiter an und ein Spannungsmoment jagte den nächsten, bis die Autorin das Buch zufriedenstellend beendet. Es bliebe jedoch durchaus die Möglichkeit, das Abenteuer zwischen Licht und Finsternis fortzusetzen.

Urteil:
Rasant, actionreich und teils blutig. „Zwischen Licht und Finsternis“ war für mich eine gelungene Zusammenfassung allerhand fantastischer und mythologischer Wesen, gepaart mit dem Aspekt des digitalen Fingerabdrucks und der Frage nach dem Wert des Lebens. 5 Bücher für Lily und Regan.

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