Rezension

Rasant, fesselnd und sehr realistisch

Vier Tage in Kabul - Anna Tell

Vier Tage in Kabul
von Anna Tell

Bewertet mit 5 Sternen

Ich war von Anfang an neugierig auf "Vier Tage in Kabul". Zum einen klingt der Inhalt echt spannend und zum anderen plaudert die Autorin ja sozusagen aus dem Nähkästchen. Die Geschichte und Personen sind zwar frei erfunden, dennoch wirkt das Erzählte so echt und realitätsnah, es ist einfach nur fesselnd und packt den Leser sofort. 
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, er liest sich sehr flüssig und man ist schnell in der Handlung. Die genutzten "Fachbegriffe" werden einfach umschrieben und erklärt, so dass man auch nichts verpasst. Auch die Ortswechsel zwischen Afghanistan und Schweden sind sehr gelungen. Vor allem wenn man dann wirklich merkt, wie sehr die eigentlich anfänglichen separaten Handlungen doch miteinander verknüpft sind. Dieses Hin und Her, immer wenn man dachte, man hat die Fährte aufgenommen, macht einem die Autorin einen Strich durch die Rechnung. Ich liebe das bei einem Buch, wenn es mich wirklich bis zur letzten Seite hin dermaßen fesseln kann.
Die Protagonistin, Amanda, war mir gleich sympathisch. Sie ist sachlich, sehr pflichtbewusst und hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, auch wenn sie dabei einen ordentlichen Dickkopf hat. Aber ich schätze, den Brauch man in dem Metier und den Gegebenheiten auch sehr. Sie lässt sich nicht unterkriegen und man muss einfach mit ihr mit fiebern oder auch mitleiden. 
"Vier Tage in Kabul" ist auch inhaltlich harter Tobak für einige, muss man schon dazu sagen. Nichtsdestotrotz kann ich das Buch nur sehr empfehlen! Ich bin schon gespannt, was man noch so von Anna Tell in der Zukunft lesen kann.