Rezension

Rasant, spannend und für jedermann

Projection. Ich sehe, was du bist - Risa Green

Projection. Ich sehe, was du bist
von Risa Green

Ich habe Projection im Urlaub angefangen und war sofort mittendrin. Die Sichtweise wechselt hier immer zwischen dem alten Rom, die Vergangenheit von vor zwei Jahren und die Gegenwart. Im alten Rom wird von einem Bernsteinamulett erzählt, das geheime Kräfte hat. Die Projektion der Seelen in den jeweils anderen Körper wird hier näher erläutert. Durch die Verhältnisse im damaligen Rom – Frauen haben keine Rechte, Männer sind alles – bleibt die Seele des Philosophen Plotins im Körper einer Frau und die Seele einer Frau im Körper des Philosophens. Dieses Geheimnis wird nach und nach immer weiter an die Töchter gegeben, da es nicht noch einmal vorkommen soll, dass die Seelen in den falschen Körpern kommen. Es soll immer gleichgeschlechtlich bleiben.

»In Gedanken hörte sie die Stimme von Mrs Lackman: Wut hilft dir in deinem Leben nicht weiter. Daran festzuhalten ist nicht gesund.« [Seite 132]

Gretchens Mutter ist in der Oculus-Gemeinschaft und sie ist die Chefin dieser Gemeinschaft. Sie sind die Hüter des Jahrtausend alten Geheimnisses des Philosophen Plotins. In einer Nacht, in der Gretchens Mutter eine Party veranstaltet hatte, läuft daraufhin alles schief. Gretchens Mutter wird tot im Schlafzimmer aufgefunden. Aber warum? Und warum hat sich Gretchens verhasste Mitschülerin Ariel auf die Party geschlichen? Warum musste die Mutter sterben?

»[…] dass es besser war zu schweigen und als Narr zu erscheinen, als zu sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen.« [Seite 13]

Im Laufe des Buches werden Gretchen und ihre beste Freundin Jessica mit Ariel doch noch richtig warm. Um herauszufinden was in dieser Nacht geschah, in der Gretchens Mutter tot aufgefunden wurde, tauschen Jessica und Gretchen ihre Seelen miteinander. In der Zeit, in der sie in dem Körper des anderen versuchen herauszufinden, wer noch verdächtig sein könnte die Mutter umzubringen, lernen sie viel über sich selbst. Sie lernen mit Vertrauen umzugehen und auch, dass sie bei den einigen Menschen misstrauischer sein sollten. Sie lernen mit Enttäuschungen und Trauer im Leben zu leben und wie sie diese Gefühle verarbeiten. Ob auch Ariel in das Geheimnis des Plotins eingeweiht werden muss, um den Mörder zu finden?

“Projection. Ich sehe, was du bist” ist eines der Urlaubsbücher, die ich jedem Leser empfehlen kann, der ein wenig Fantasie mitbringt und es auf eine gewisse Art und Weise magisch mag. Auch, wenn einige Geschehnisse für mich ein wenig vorschnell waren, muss ich dennoch sagen, dass dieses Buch meine Urlaubszeit versüßt hat. Hier wird nämlich die Normalität und die Magie versucht im Gleichgewicht zu halten. Auch die Sichtweise aus dem alten Rom ist immer wieder verzückend interessant gemacht und lädt zum Nachdenken an.