Rezension

Rasanter Pageturner

Something in the Water - Im Sog des Verbrechens - Catherine Steadman

Something in the Water - Im Sog des Verbrechens
von Catherine Steadman

Bewertet mit 4 Sternen

** Haben Sie sich jemals gefragt, wie lange es dauert, ein Grab auszuheben? Dann können Sie aufhören, darüber nachzudenken. Es dauert eine Ewigkeit. **
Mit diesen Sätzen begrüsst Erin die Leser und man muss über ihre Art unwillkürlich schmunzeln, fragt sich jedoch gleichzeitig, wie um Gottes Willen sie an diesen Punkt gekommen ist.

Und dann fängt Erin an zu erzählen; von ihrer Hochzeit, dem plötzlichen Jobverlust ihres Mannes Mike, ihrem Filmprojekt und den Flitterwochen... Diesen zwei Wochen auf Bora Bora, die sie sich eigentlich gar nicht mehr leisten können und in denen sie eine unglaubliche Entdeckung machen, die von da an ihr restliches Leben bestimmt.

Okay, Catherine Steadman erfindet das Thriller-Rad nicht neu, aber sie weiß hervoragend zu unterhalten.

Ihr Schreibstil ist rasant und der Spannungsbogen, manchmal nur durch Kleinigkeiten, konstant hoch, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag. Sie treibt ihre Hauptprota Erin fast schon unbarmherzig durch den Plot, was diese aber sehr gelassen nimmt.
Die Geschichte ist komplett aus Erins Sicht erzählt und das sehr locker, unkompliziert und frei Schnüss, Gedankengänge ohne Filter quasi. Das ist amüsant, unheimlich spannend und entwickelt seinen ganz eigenen Sog. Man muss einfach wissen, wie es weitergeht.
Das Interessante an Erin, man fragt sich ganz oft, ist das einfach Naivität oder getarnte Intelligenz? Bei ihren Gedankengängen hab ich des öfteren innerlich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, aber dann wiederum muss man ihr zugestehen, dass sie teilweise echt was auf dem Kasten hat. Oder ist alles nur "Bauernschläue"...???
An der ein oder anderen Stelle ist die Story vielleicht ein wenig zu edgy, aber dafür weiterhin sehr unterhaltsam. Vor allem das Ende ist stimmig, gut umgesetzt und bleibt seinem Konzept treu.
Was will man mehr?

Klar, jedem der viele Krimis liest, wird an einem bestimmten Punkt klar sein, wo die Reise hingeht. Mir auch und trotzdem fand ich es lesenswert und durch gewisse Randfiguren, spannend bis zum Schluss.

Fazit: Ein intelligenter, rasanter Thriller - manchmal ein wenig over the top, aber durchweg spannend und sehr unterhaltsam.