Rezension

Rashen: Einmal Hölle und zurück

Rashen - Einmal Hölle und zurück - Michaela B. Wahl

Rashen - Einmal Hölle und zurück
von Michaela B. Wahl

Bewertet mit 5 Sternen

Schon das Cover ist ein Hingucker. Auf weißem Hintergrund grinst einem ein frecher kleiner Dämon mit nur einem Auge an. Wie ich das Cover das erste Mal sah, war ich schon begeistert. Und nun hatte ich auch das Vergnügen, das Buch lesen zu dürfen.

Rashen ist ein Oishine, ein Dämon der niedersten Art. Seine Aufgabe: Menschen Wünsche zu erfüllen, während diese ihre intimsten Geheimnisse preis geben müssen.
Eines Tages wird Rashen von Claire gebannt, ausgerechnet in den Körper des toten Verlobten von Claire. Das dies nicht gut gehen kann, ist wohl schon klar. Dazu kommt auch noch, dass Claire sich ihren Lebensunterhalt mit Strippen verdient, um damit ihr Studium zu finanzieren. Rashen lässt dies natürlich nicht kalt.
Doch dann findet er heraus, dass Claire einen Blutspakt geschlossen hat – ausgerechnet mit dem Dämon, den Rashen am wenigstens erwartet hat.

Was sich im ersten Moment sehr verwirrend anhört, wird jedoch während des Lesen des Buches sehr klar und deutlich.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich verliebt bin – in die Geschichte selbst. Denn sie ist eine Mischung aus Bartimäus und Harry Potter mit einer prickelnden Prise Erotik und einer gehörigen Portion Witz bis teilweise hin zum schwarzem Humor. Diese Mischung hat mir ausgesprochen gut gefallen und dies ist unter anderem der Grund, warum das Buch nun in meiner Favoritenliste gelandet ist und ich es jedem nur wärmstens empfehlen kann, die Geschichte zu lesen.

Außerdem spielt Johnny Depp eine ungewollt große Rolle – und wer Johnny Depp erwähnt, hat bei mir sowieso schon gewonnen ;-)

Aber Spaß beiseite: Die Geschichte ist rasant, witzig und originell.
Rashen ist ein Oishine, ein Dämon, der auf der untersten Stufe des Bösen rangiert. Und dementsprechend wird er auch behandelt. Doch trotz seines niedrigen Stands hat er seinen Witz und seinen Sarkasmus nicht verloren oder vielleicht auch gerade aufgrund dessen. Er war früher ein Incubus und da diese bekanntlich sehr auf Sex stehen, schlägt diese Seite immer wieder durch. Rashen war mir von Anfang an sympathisch.

Claire ist eine junge Frau, die schon einiges durchmachen musste. Der Tod ihrer Eltern, kurz darauf der ihrer Großmutter und dann noch ihr Verlobter. Sie hat eine vorwitzige und sehr forsche Art, hinter der jedoch eine verstörte und verzweifelte Frau steckt. Zuerst konnte ich sie nicht so leiden, doch mit der Zeit ist sie mir sehr ans Herz gewachsen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und macht einfach Lust, Wort für Wort zu lesen. Die knapp 260 Seiten fliegen nur so dahin und machen Lust auf mehr. Vielleicht kann man ja irgendwann wieder was aus der Welt der Oishine lesen, vielleicht sogar mit Rashen und Claire selbst.

Fazit:
Frisch, nicht sehr fromm, fröhlich und vor allem frei von der Leber weg – Unterhaltung in ihrer schönsten Weise.