Rezension

Rassismus in unterschiedlichen historischen Zeitebenen

Wir hofften auf bessere Zeiten - Erin Bartels

Wir hofften auf bessere Zeiten
von Erin Bartels

Die Autorin erzählt in diesem Roman die Lebensgeschichte dreier Frauen, die zu unterschiedlichen Zeiten mit unterschiedlichen Ausprägungen des Rassismus konfrontiert werden. 

Da ist Mary Balsam, die sich während des amerikanischen Bürgerkriegs in den entlaufenen Sklaven George verliebt. Nora Marys Urenkelin  heiratet gegen den Widerstand ihrer Eltern in den 1960ern einen Schwarzen und die Journalistin Elizabeth macht sich auf die Spurensuche nach der Familiengeschichte ihrer Großtante Nora .

Der Autorin gelingt es wunderbar diese drei Geschichten miteinander zu verknüpfen, so das dem Leser Stück für Stück die familiären Zusammenhänge und die geschichtlichen Hintergründe offenbart werden. 

 Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er ist flüssig, spannend und zeichnet sich durch unvorhersehbare Zusammenhänge und Wendungen aus. Zu Beginn muss man etwas aufpassen auf welcher Zeitebene man sich gerade befindet, aber durch die Personen wird es immer schnell klar. Die Handlungen sind vielschichtig und der Leser ist von Beginn an  gespannt wie sich die Vergangenheit auf die Gegenwart auswirken wird.  

Die Vielschichtigkeit der Geschichte und die unterschiedlichen historischen Zeitebenen , die sich erst langsam zu einem zusammenhängendem Gesamtbild zusammensetzen, beeindrucken mich sehr.  Die überzeugende Charakterentwicklung  und die glaubwürdige Darstellung historisch belegter Ereignisse haben mich sehr angesprochen. Der christliche Glaube in sehr unterschieldichen Ausürägungen oder eben der Zweifel daran fließt immer wieder in die Handlung ein und bereichert die Erzählstränge, die sich am Ende zu einem verdichten.  Es handelt sich um ein Buch, das den Leser unterhält , informiert und zum Nachdenken anregt.