Rezension

Rastlose Reise durch Deutschland

Faserland - Christian Kracht

Faserland
von Christian Kracht

Bewertet mit 3 Sternen

Richtig überzeugt hat mich dieses Buch nicht. Der Ich-Erzähler, offenbar Sohn aus reichem Elternhaus, ohne sich aber selbst eine Existenz aufgebaut zu haben, reist von Sylt über Hamburg, Frankfurt, Heidelberg und München nach Zürich und erzählt in einem endlosen Monolog  von seinen kurzen Aufenthalten. Er trifft unterwegs vermeintliche Freunde von früher, besucht Partys und Bars. Alle geben sich dem exzessiven Alkohol- und Drogenkonsum hin, übergeben sich mit einer Regelmäßigkeit, rauchen exzessiv. Immer wieder erinnert er sich an Begebenheiten aus seiner Kindheit und Jugend, kritisiert Verhalten und Aussehen seiner „Freunde“. Wichtig sind ihm Markenmodeprodukte wie die immer wieder erwähnte Barbour-Jacke.

Dieses Buch wird den bekanntesten Büchern der 90er zugeordnet. Für mich gibt es allerdings eindeutig zu wenig Handlung. Richtig Freude an dem Buch wird nur haben, wer Spaß am Interpretieren hat. Doch was will mir die Geschichte eigentlich sagen– geht es um die Orientierungslosigkeit und Unfähigkeit der im Wirtschaftswunder Deutschland aufgewachsenen jungen Leute aus besserem Hause?