Rezension

Raubüberfälle von einem Kind begangen und eine Ermittlerin mit einem Doppelleben

Leona - Die Würfel sind gefallen
von Jenny Rogneby

Der Roman „Leona“ von Jenny Rogneby ist am 20.08.2015 beim Artrium Zürich Verlag erschienen.

Die Hauptfigur in diesem Buch ist Leona. Sie ist verheiratet, zweifache Mutter und arbeitet in der Abteilung für Gewalttaten in der Stockholmer Polizeibehörde. Leona spielt allen die korrekte Ermittlerin vor und zu Hause ist sie die Ehefrau und sorgenden Mutter. Doch tatsächlich ist Leona ganz und gar nicht so wie man sich eine Ermittlerin und Mutter vorstellt. Dann haben wir da noch Olivia, das kleine Mädchen. Sie begeht in Stockholm mit einem Kassettenrekorder Raubüberfälle.

 

Jenny Rogneby erzählt uns mit ihrem Roman die Geschichte einer ganz anderen Ermittlerin. Der Roman startet mit dem Raubüberfall des kleinen Mädchen Olivia. Dieser Raub ist natürlich spektakulär und sorgt für Wirbel. An dieser Stelle lernen wir Leona kennen, die natürlich diesen Fall übernehmen will. Leona erscheint uns hier zuerst als zielstrebige Ermittlerin und wir bekommen auch einen Einblick in ihr Privatleben als Mutter und Ehefrau. Aber schon bald wird klar das nicht alles so perfekt ist wie es scheint. Leona macht die Nächte oft durch, ihr Sohn ist schwerkrank und es fehlt an Geld. Hinzukommt das sie ziemlich gefühlskalt ist und das sie als Kind selber keine Liebe erfahren hat. Es ist zu vermuten, dass sie misshandelt wurde. Aus alldem will sie entfliehen und hat dafür einen außergewöhnlichen Plan entwickelt, bei dem Olivia ein Rolle spielt.

 

Der Roman ist gut durchdacht und obwohl man die Ermittlerin immer weniger mag, fiebert man mit. Man muss einfach wissen, ob sie damit durchkommt. Und da ist auch schon mein Negativpunkt. Meines Erachtens haben sich zu oft die Probleme von Leona von selbst gelöst. Da hätte ich mir gewünscht, dass diese Ermittlerin die Probleme mit Skrupellosigkeit und Raffinesse löst. Die Handlung von Leona, die ein Suchtverhalten aufzeigt und alles daran setzt aus ihrem Leben zu entfliehen ist genauso nachvollziehbar wie die Entscheidung der Staatsanwältin, die völlig überrumpelt wird von Leona. Aber letztendlich der Versuchung nicht wieder stehen kann. Obwohl ich hier aber auch als negativ ansehe, dass Leona schon mit einem ganz schön großen Gepäck Problemen rumläuft.

 

Der Schreibstil der ist Autorin flüssig und man fliegt durch das Buch, obwohl hier und da die Beschreibungen etwas zu ausführlich waren. Auf jeden Fall ist es Jenny Rogneby gelungen eine Protagonistin zu erschaffen die wandelbar ist Wie bereits erwähnt, löste mir der Zufall zu oft Leonas Probleme. Zum Schluss wird klar das doch nicht alles nach Leonas Plan verläuft. Mit einem drohenden Anruf wird man neugierig gemacht auf den zweiten Teil, den ich auf jeden Fall lesen werde. Ich hoffe das hier mehr Aktion von der Protagonistin zu erwarten ist.