Rezension

Rauer Alltag

Fay - Larry Brown

Fay
von Larry Brown

Bewertet mit 4 Sternen

Erster Satz

Sie kam aus den Hügeln hinunter, die sich in der Abenddämmerung Schwarz färbten, und wenn ihre Füße auf dem staubigen Weg gegen einen Schotterstein stießen, zuckte sie jedes Mal zusammen.

Meinung

Ohne ein richtiges Ziel vor Augen, macht sich die siebzehnjährige Fay auf den Weg. Raus aus der provisorischen Hütte, fernab jeglicher Zivilisation, und rein in ein unbekanntes Leben, voller Fremden, Vertrauten und Fehlern.

Passend zur ländlichen, rauen Umgebung sind auch der Schreibstil und die zahlreichen Charaktere, die Fay auf ihrer Reise begegnet. Es ist sehr vulgär und direkt geschrieben, somit nicht unbedingt für jedermann. Ein personaler Erzähler folgt Fay und zeigt dem Leser zu unterschiedlichen Zeiten, die wichtigsten Punkte aus ihrem Alltag. Oftmals erhält man auch einen Blick auf andere Charaktere, dabei erhalten auch Nebencharaktere etwas Aufmerksamkeit. Trotz des „Alltäglichem“, welches viel Raum einnimmt, ist die Geschichte nicht langweilig oder zäh, der Autor schafft es mit seiner klaren und deutlichen Art, den Leser bei Laune zu halten. Zum Schluss nahm die Geschichte allerdings ein zu hohes Tempo an, was etwas schade war.

Charaktere

Fay ist naiv und unwissend, weil sie die Dinge nie gezeigt oder erklärt bekommen hat. Sie versucht hinter die Fassade zu schauen und reimt sich selbst einiges zusammen. Dabei ist sie sehr überzeugend - man möchte sie schütteln, sie in den Arm nehmen und ihr ein besseres Leben verschaffen. Nicht nur auf den Leser hat sie diese Wirkung, sondern auch auf die Menschen, denen sie begegnet.

Fazit

Ohne großes Ziel oder einen schweren Kampf auf dem Weg, hat der Autor hier ein wunderbares und mitreißendes Werk erschaffen, bei dem nur das Leben an sich, eine Rolle spielt. 4 Sterne