Rezension

Rausgeworfenes Geld

Der Krieg im Garten des Königs der Toten - Sascha Macht

Der Krieg im Garten des Königs der Toten
von Sascha Macht

Bewertet mit 1 Sternen

Ich habe schon viele Bücher aus verschiedenen Genres gelesen. Doch Sascha Machts Fiction-Werk "Der Krieg im Garten des Königs der Toten" hat alles Bisherige in den Schatten gestellt; leider nicht im positiven Sinne. 

Das ausgesprochen interessant gestaltete Cover, das stark eine Landkarte erinnert, hat mich ehrlich gesagt dazu verführt, dieses Buch zur Hand zu nehmen. 

Die Geschichte des 17-jährigen Bruno Hidalgo, der eines Tages von seinen Eltern im südafrikanischen Dorf Kajagoogoo zurückgelassen wird, ist mehr als merkwürdig, um nicht zu sagen, ungemein obskur. Er flüchtet sich in die Welt der Horrorfilme, als seine Ersparnisse aufgebraucht sind, beginnt er nicht zu arbeiten, sondern reist in die Stadt und gabelt einen schwer verwundeten preußischen Soldaten auf, der ihn dann finanziell über Wasser hält. Weder Nachbarn noch der revolutionäre Staat helfen Bruno, der später mit einer irischen Familie in einen Wohnwagen steigt, um zum Filmfestival in der Großstadt zu gelangen. Doch vorher begegnet er einem einsilbigen Mexikaner, der ihn aus dem städtischen Kriegsherd befreit und mit ihm durch die Lande zieht...

Mehr als einmal habe ich mir während der Lektüre ungläubig die Augen gerieben und mich zwingen müssen, das Buch nicht abzubrechen. Der Hauptprotagonist und Ich-Erzähler Bruno agierte mir insgesamt zu passiv und zu kindisch. Seine Sucht nach Horrorfilmen, die sich durch den gesamten Plot zieht, konnte ich nicht nachvollziehen und diese ödete mich regelrecht an. Alles gipfelte in dem Aha-Erlebnis in der Großstadt, als auf dem Filmfestival Brunos Film gezeigt wurde, für den bisher nur Skizzen entworfen wurden, den Bruno also gar nicht selbst gedreht haben kann - hä?
War alles nur ein Traum? Bei Fiction-Texten kann man dies nicht immer so genau sagen. Den roten Faden habe ich bis zum Schluss vermisst. Zu vieles geriet durcheinander bzw. wiederholte sich. Wenn dieses Werk als Persiflage auf die Horrorfilmszene verstanden werden sollte, so kann ich mit dieser leider nicht anfangen.

Sprachlich konnte ich dem Buch leider auch nichts abgewinnen. Der Stil war mir zu unpersönlich und zu verwaschen, also nicht wirklich greifbar. Die Dialoge waren lahm bis nichtssagend. 

FAZIT
Ein Buch, mit dem ich bis zum Ende kämpfen musste und das sich mir trotzdem nicht erschlossen hat. Mehr noch, ich bin verwirrt zurückgeblieben und kann daher keine Leseempfehlung aussprechen. Das hätte ich von einem preisgekrönten Autor nicht erwartet.