Rezension

”Ready Player One” von Ernest Cline

Ready Player One - Ernest Cline

Ready Player One
von Ernest Cline

Bewertet mit 3 Sternen

Wer online stirbt, ist wirklich tot! – Im Jahr 2044 hat die reale Welt für Wade Watts nicht mehr viel zu bieten. Daher flieht er – wie die meisten Menschen – in das virtuelle Utopia von OASIS. Hier kann man leben, spielen und sich verlieben, ohne von der bedrückenden Realität abgelenkt zu werden. Da entdeckt Wade in einem Online-Game den ersten Hinweis auf einen unsagbar wertvollen Schatz, den der verstorbene Schöpfer von OASIS in seiner Cyber-Welt versteckt hat. Plötzlich ist Wade eine Berühmtheit, aber er gerät auch in das Visier eines Killerkommandos – in OASIS und in der Realität. Wade weiß, dass er diese mörderische Hetzjagd nur überleben kann, wenn er das Spiel bis zu seinem ungewissen Ende spielt!

Nur was für echte 80er und Computerspiele-Fans!

Wir schreiben das Jahr 2044, die meisten Menschen fliehen vor der bedrückenden Realität in die virtuelle Welt von OASIS. Vor wenigen Jahren starb James Halliday, Schöpfer dieser unwirklichen Welt, und hinterließ ein in die OASIS einprogrammiertes Rätsel – sogar drei, um genau zu sein. Der Gewinner, der als erstes diese Rätsel löst, wird James Hallidays Milliarden erben und auch die Kontrolle über die OASIS bekommen. Der junge Wade gehört mit Leib und Seele zu den „Jägern“ – denen, die auf der Suche nach dem Easter Egg von Halliday sind. Und dann findet er plötzlich den ersten Hinweis und schafft sich dadurch mächtige Feinde, die schon bald nach seinem Leben trachten …

Der Anfang von „Ready Player One“ las sich spannend und vielversprechend. Sofort tauchte ich in die Welt von Wade Watts ein und von Beginn an war er mir sympathisch.

Leider verflog dieser sehr gute erste Eindruck ziemlich rasch. Ich bin zwar in den 80er Jahren geboren, jedoch kein „80er Fan“ und somit konnte ich mit vielen „Andeutungen“ auf Spiele, PC-Spiele, Filme und Musikstücke aus den 80ern nichts anfangen. In den ersten Kapiteln des Buches störte mich das nicht sonderlich, da ich die Geschichte trotzdem genießen konnte.

Allerdings kam mir der weitere Verlauf des Buches an einigen Stellen zu „glatt“ vor und teilweise auch unrealistisch. Wade Watts ist quasi ein wandelndes 80er-Lexikon, hat alle Filme aus den 80ern gleich mehrmals gesehen, kennt alle Musikstücke und Spiele/PC-Spiele aus dieser Zeit. Ich fragte mich die ganze Zeit, wann ein Schüler die Zeit haben kann, sich so viel mit den 80er Jahren zu beschäftigen, der eben auch den ganzen Tag die (virtuelle OASIS-)Schule besuchen und Hausaufgaben machen muss!?

Hinzu kommt, dass sämtliche in die Rätsel von OASIS-Programmierer Halliday eingeflochtenen 80er-Andeutungen immer nur damit erklärt wurden, es sei Hallidays Lieblingsfilm/-song/-spiel etc. gewesen. Andererseits soll er auch quasi 24/7 an der OASIS programmiert haben, also stellt sich hier auch die Frage danach, wie ein milliardenschwerer Programmierer so viel Zeit haben kann, sich mit der Popkultur der 80er zu beschäftigen. Außerdem fand ich es seltsam, dass er mehrere Lieblingsfilme/-songs/-spiele gehabt haben soll. Kurzum: Die Erklärungen, warum gewisse Anspielungen auf die 80er in Hallidays Rätsel eingebaut waren, fand ich zu wenig abwechslungsreich.

Insgesamt begann „Ready Player One“ für mich stark, den Mittelteil fand ich allerdings relativ eintönig. Zum Ende hin wurde es noch mal spannend, obwohl Vieles auch vorhersehbar war.

Ein Computerspiele-Fan zu sein, reicht meines Erachtens leider nicht aus, um „Ready Player One“ von der ersten bis zur letzten Seite genießen zu können. Vielmehr sollte man sich vor allem mit den 80ern auskennen UND ein „Zocker“ sein. Dann steht einem Lesevergnügen nichts im Wege.

Für mich leider nur ein mittelmäßiges Buch.

3 von 5 Sternchen