Rezension

Realistische und erschreckende Dystopie

Equilon -

Equilon
von Sarah Raich

Bewertet mit 3 Sternen

Dieses Buch spielt in einer entfernten Zukunft und EQUILON ist die neue Weltordnung - ein Programm, geschrieben von den sogenannten MegaGoods, also mutmaßlich die Klugen und Reichen der Zukunft. Jenna hat es mit einem IT-Projekt unter die eine Milliarde geschafft. Sie darf ins New Valley, die schöne Welt der klugen Köpfe, und kommt endlich raus aus dem wortwörtlich eingestaubten Old Berlin. Dorian dagegen ist unendlich weit entfernt davon jemals eine schönere Zukunft zu haben, haust auf zwei Quadratmetern und will dem Ganzen am liebsten ein Ende setzen. 

Die hier gezeichnete Zukunftsversion ist erschreckend, zugleich aber sehr gut und realistisch ausgearbeitet. Dafür hinkt die Handlung. Hier fehlt es einfach an Spannung und der Nähe zu den Figuren. Zu Jenna konnte ich leider gar keine Nähe aufbauen. Sie war mir über lange Strecken für ihren hohen Intellekt einfach zu naiv. Dorian mochte ich dagegen schon lieber. Mit ihm konnte ich mitfühlen und seine Handlungen auch nachempfinden.

Dafür, dass diese Version unserer Welt eine Konsequenz des Klimawandels sein soll, wurde meiner Meinung nach eher wenig auf den Klimawandel und seine unmittelbaren Folgen eingegangen. Man wurde eher vor vollendete Tatsachen gestellt, der Weg dahin wird kaum beleuchtet.

Erst am Ende wurde die Handlung für mich wirklich spannend. Leider macht die Autorin dann an der spannendsten Stelle einen Cut. Das Ende gleicht also einem gigantischen Cliffhanger, auf den ein Epilog folgt. Stilistisch ist so ein abgehaktes Ende leider nicht so meins. Es bleibt tatsächlich sogar noch Stoff für eine Fortsetzung.