Rezension

Rebellen, Clans und Halbwesen

Silberschwingen 1: Silberschwingen - Emily Bold

Silberschwingen 1: Silberschwingen
von Emily Bold

Bewertet mit 5 Sternen

Thorn fällt es schwer zu atmen, ein unbändiger Schmerz schießt ihr durch den Rücken. Was ist nur los mit ihr? Schon bald erfährt sie, dass sie ein Halbwesen ist, halb Mensch, halb Silberschwinge – und eigentlich dürfte es sie überhaupt nicht geben und sie hätte direkt nach ihrer Geburt getötet werden sollen.

Als sie auf Lucien, den Sohn des mächtigen Clanoberhauptes der Silberschwingen, trifft, ist sie fasziniert von ihm. Doch er ist ihr größter Feind.

Zunächst einmal möchte ich mich für das Rezensionsebook beim Thienemann-Esslinger-Verlag bedanken.

Aufgefallen ist mir als erstes das Cover des Buches, welches mir sehr gut gefällt. Es zeigt ein Mädchen und unten auf dem Cover sieht man London, wo die Geschichte spielt. Das einzige, was ich im Nachhinein zu bemängeln habe, ist, dass das Mädchen auf dem Cover, welches wohl die Protagonistin Thorn darstellen soll, aussieht, als wäre sie blond. Dabei werden ihre schwarzen Haare mehr als einmal im Buch beschrieben. Das finde ich wirklich schade.

Bei „Silberschwingen – Erbin des Lichts“ handelt es sich um den ersten Band, der zweite Band erscheint bereits diesen Herbst. Für mich ist es das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Ihr Schreibstil hat mich von Anfang an begeistert. Er ist sehr flüssig zu lesen und sie versteht es, ihre Leser nur so durch das Buch fliegen zu lassen, ohne dass man überhaupt merkt, wie viel man bereits gelesen hat und wie viel Zeit vergangen ist, hat man doch erst vor ein paar Minuten angefangen zu lesen.

Die Protagonistin des Buches Thorn hat mir ebenfalls von Beginn an gut gefallen. Sie ist ein sehr starker Charakter, mit eigenem Kopf und eigenem Willen und gleichzeitig ist sie so, dass man sie einfach mögen muss. Irgendwie wickelt sie einen mit ihrem Charme um den Finger.

Riley, der geborene Rebell, genau so beschrieben, wie man sich einen Rebellen so vorstellt. Zu langes Haar, immer nur mit seinen Jungs zusammen, abgegrenzt von den anderen, geheimnisvoll.

Und Lucien, puh, ich bin immer geschwankt zwischen „Was für ein Mann“ und „So ein Scheisskerl“. Aber ich denke, genau so ist das gewollt. Lucien kämpft, gegen sich, die Werte, die er bereits als Kind vermittelt bekommen hat, die Strenge und Engstirnigkeit seines Vaters, gegen Gefühle und man spürt es, jede Sekunde... Man spürt, wie es ihn beinahe zerreißt und wie er dann doch, eiskalt, tut, was von ihm erwartet wird.

Auch alle kleineren Nebencharaktere sind gut beschrieben, wobei es ja noch einen Charakter gibt, den man sich immer vor Augen führen sollte – Nyx. Auf der einen Seite konnte ich sie verstehen, auf der anderen hätte ich sie ja in der Luft zerreißen können.

Warum genau das so ist? Warum ich von den Charakteren so denke? Lest selbst!

Ich kann hier eine klare Leseempfehlung aussprechen für jeden, der gerne Fantasy mag, die auch etwas düster sein darf. Kann es auf jeden Fall kaum erwarten, dass endlich Herbst ist und der nächste Band erscheint.