Rezension

Recht gut

Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.
von Paula Hawkins

Rezension ,,Girl on the Train" von Paula Hawkins

,,Girl on the Train" ist das Debüt von Paula Hawkins und ist mit 448 Seiten am 15.06.15 im Blanvalet Verlag erschienen.
 

Inhalt:

Jeden Morgen pendelt Rachel mit dem Zug in die Stadt, und jeden Morgen hält der Zug an der gleichen Stelle auf der Strecke an. Rachel blickt in die Gärten der umliegenden Häuser, beobachtet ihre Bewohner. Oft sieht sie ein junges Paar: Jess und Jason nennt Rachel die beiden. Sie führen – wie es scheint – ein perfektes Leben. Ein Leben, wie Rachel es sich wünscht. Eines Tages beobachtet sie etwas Schockierendes. Kurz darauf liest sie in der Zeitung vom Verschwinden einer Frau – daneben ein Foto von »Jess«. Rachel meldet ihre Beobachtung der Polizei und verstrickt sich damit unentrinnbar in die folgenden Ereignisse. (Klappentext)
 

Autorin:

Paula Hawkins wurde in Simbabwe geboren und wuchs in einem Vorort von Harare auf. 1989 ging Paula nach London, um ihre Schulausbildung zu beenden. Sie studierte an der Oxford University Politikwissenschaften und Philosophie und arbeitete nach ihrem Abschluss als Wirtschaftsjournalistin für die Times. Nach fünfzehn Jahren Arbeit als Journalistin, widmete sich Paula Hawkins dem Schreiben. Ihre Lieblingsautoren sind unter anderem Donna Tartt, Tana French und Gillian Flynn. Ihr erster Roman "Girl on the Train" erschien 2015 in Deutschland. Das englische Orginal feierte große Erfolge und belegte Platz eins der NY-Times BesJtseller-Liste. Die Filmrechte an dem Thriller sind bereits gesichert. Heute lebt und arbeitet Paula Hawkins in London. (Autoreninfo)
 

Cover:

Das Cover gefällt mir recht gut. Der Titel ist verschwommen, was gut zu einer Zugfahrt passt, denn da sieht man bei der Fahrt auch genauso. Ein Hingucker fürs Regal und mal etwas anderes.
 

Charaktere:

Die Charaktere sind relativ realistisch und glaubhaft gestaltet.
Die Hauptperson Rachel ist nach der Trennung von ihrem Mann dem Alkohol verfallen. Sie hat ihren Job verloren, dennoch fährt sie jeden Tag mit dem Zug, damit sie noch einen Rythmus im Leben hat und sie ihrer Freundin, bei der sie wohnt, nicht erzählen muss, dass sie arbeitslos ist. Das fand ich seltsam und ich konnte auch ein paar andere Handlungen von ihr nicht nachvollziehen.

Dann gibt es da noch Anna, die neue von Rachels Exfreund und Jess (Megan), die Rachel ja so gerne beobachtet. Viel möchte ich dazu nicht erzählen, damit ich nicht zu viel verrate.
 

Meine Meinung:

Der Schreibstil ist sehr primitiv und einfach, deswegen lässt sich das Buch auch so schnell und einfach lesen. Es hat mich ein wenig an einen Zug erinnert, weil das Buch langsam in Fahrt kommt und die Spannung sich umso mehr bis zum Ende hin steigert, als würde man an einem Geschwindigkeitsregler für den Zug drehen. Gewollt? Ich hoffe nicht. Gerade zu Anfang kam es mir doch ein wenig zäh vor und ich habe die Spannung ein wenig vermisst.

Allgemein gibt es in dem Buch mehrere Verdächtige. Ein bisschen schade fand ich es, dass ich in der Mitte des Buches erraten habe, wer der Mörder ist. Es war ein wenig offensichtlich, wenn man öfters Thriller liest und die üblichen Verdächtigen mal ausschließt.

,,Noch ehe ich mich rühren kann, schiebt seine Hand vor, er packt mich am Unterarm und zieht mich hinein. Sein Mund sieht aus wie ein grimmiger Strich, sein Blick wild. Er ist verzweifelt. Angst und Adrenalin überschwemmen mich, und mir wird schwarz vor Augen. Ich will laut schreien, aber dazu ist es zu spät, er hat mich bereits ins Haus gezerrt und die Tür hinter mir zugeschlagen." S.187

Positiv fand ich, dass es 3 verschiedene Erzählperspektiven gibt. Das hat es irgendwie interessant gemacht und auch gezeigt, wie die Personen zueinander stehen. Zeitweilig wurde aber auch das gleiche von der anderen Person nochmal erzählt, was aber zum Glück nicht zu oft vorkam.

Ich finde das Buch trägt zurecht die Bezeichnung ,,Roman". Ein Thriller ist es sicherlich nicht und auch ein Krimi nicht. Wer auf Action hofft, der wird auch nicht belohnt werden. Die passendste Bezeichnung wäre wohl ,,Psychodrama".

Den Hype um das Buch kann ich schon verstehen. Und man muss sich auch noch mal vor Augen führen, dass es ein Debüt ist!
Die Spannung am Ende ist sehr stark gestiegen und die Seiten fliegen quasi weg. Würde ich die zweite Hälfte des Buches bewerten, würde ich wohl die volle Punktzahl geben. Dennoch gab es manchmal Längen und somit kann ich auch keine volle Punktzahl geben.
Ich bin gespannt, ob das Buch verfilmt wird. Ich könnte es mir sehr gut an der Leinwand vorstellen...