Rezension

Recht interessantes Buch

Herzenssucht - Birgit Schlieper

Herzenssucht
von Birgit Schlieper

Bewertet mit 3.5 Sternen

Meinung:
Wenn ich ehrlich bin, kann ich mich kaum an dieses Buch erinnern, denn vieles verschwimmt mit "Essen? Nein, danke!. Hier lernt man ebenfalls die Protagonistin kennen, während sie bereits voll drin steckt in der Krankheit. Allerdings ist Nele noch etwas schlimmer gewesen als Rebecca. Sie sieht nichts ein, ist frech, dreist und ungehobelt. Nele war teilweise echt zum Haare ausreißen. Mir war dieses Buch viel zu unrealistisch. Die machen Party im Krankenhaus und die Kontrolle kommt am Anfang irgendwie viel zu kurz. Bei der Erkrankung "Magersucht" geht es ja vor allem um Kontrolle und das fehlte hier sehr. Kontrolle über den Körper, das Essen etc. Und das habe ich hier "vermisst", denn am Anfang kommt Nele wie ein ganz normales Mädchen rüber. Sie hat überhaupt keine Gedanken an ihre Krankheit verschwendet und das fand ich sehr unglaubwürdig. Zudem war sie einfach sooo respektlos. Bei ihr auf dem Zimmer lag eine "ältere Dame", die nicht mehr aus dem Bett rauskam. Und Nele hatte einfach so respektlose Gedanken gegenüber der Frau. Das hat mich aufgeregt, weil mir einfach der Respekt vor dem Alter fehlte. Und das sage ich jetzt nicht einfach so. Ich lag auch schon mit einer solchen Dame auf dem Zimmer die dann in die Bettschale machen musste. Es war zwar nicht angenehm, aber ich habe es ohne murren akzeptiert, weil ich wusste, das es  nicht anders geht. Und das fand ich nicht nett, hier in dem Buch. Das hat mich gestört und auch einige Minuspunkte gemacht. Die Geschichte an sich ist fast wie jede andere. Sie bricht zusammen und wird ins Krankenhaus eingeliefert, will es einfach nicht wahrhaben, dass sie krank ist. Ihre beste Freundin Mia macht sich Sorgen und war auch recht sympathisch. Nele im Gegensatz war sehr selbstsüchtig. Das Einzige was mir wirklich gefällt ist die Beziehung zwischen Nele und ihrem Bruder Robert, den man aber nur aus E-Mails kennen lernt. Mir gefiel dieses Buch echt nicht so gut, auch wenn es im Allgemeinen besser war als "Essen? Nein, danke!". Ich weiß nicht mal was mir gefallen hat, denn es gab nicht wirklich große Unterschiede zwischen den Beiden Büchern. Aber hier konnte ich wenigstens einiges besser nachvollziehen und es gab sogar die ein oder andere Person, die mir gefallen hat. Und hier konnte ich nachvollziehen wieso sich einige Sachen geändert haben, auch wenn ich immer noch nicht weiß, warum sie magersüchtig geworden ist. Das habe ich nicht verstanden, bzw. nicht mehr auf dem Schirm. Der Schreibstil war normal, wenn auch sehr jugendlich angepasst. Mir gefiel das Buch etwas besser als das vorherige, jedoch war es auch nicht soooo der Burner.

Charaktere:

Nele: Ein magersüchtiges Mädchen, dass mir leider, wie bereits oben erwähnt, gar nicht gefallen hat. Mir hat Nele gar nicht gefallen und ich könnte mich wahrscheinlich sehr lange über sie aufregen. Mich hat sie unglaublich genervt und ihre Art war einfach echt blöd. Sie war ungehobelt, frech, dreist, teilweise arrogant und natürlich uneinsichtig. Ich fand ihr Verhalten gegenüber anderen Personen einfach respektlos und überheblich. Argh, meistens war sie wirklich schlimm. Ich mochte sie leider überhaupt nicht.
   
Lars: Ein junger Typ, den Nele im Krankenhaus kennen lernt. Er ist dünn, aber nicht magersüchtig und braucht eine besondere Therapie. Die beiden verstehen sich gut und versuchen ihre Zeit gemeinsam rumzukriegen. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob Nele es wirklich verdient hat, ist Lars einfach immer für sie da und kümmert sich um sie. Ein guter Freund eben. Er selbst war zwar nicht immer ehrlich, aber das konnte man verstehen. Ich mochte ihn und fand ihn echt toll.

Mia: Neles beste Freundin, die sich echte Sorgen um sie macht. Mia kam mir wie ein high-society-Girl rüber. Sie ging viel auf Partys, meistens mit Nele zusammen und traf sich mit Jungs. Ist ja auch nicht ungewöhnlich. Allerdings hat sie Nele irgendwann fallen gelassen, was ich auch verstehen kann, denn Mia tut und macht für ihre Freundin und bekommt es mit einem Tritt gedankt. Das war nicht fair und Mia hätte so nicht behandelt werden dürfen. Mir hat sie gut gefallen, ich mochte sie und ihre Art einfach sehr.

Fazit:
Ich kann nicht sagen, dass ich mit diesem Buch wirklich zufrieden bin. Für mich hätte vieles mehr ausgearbeitet werden können, zum Beispiel, was genau Nele krank gemacht hat. Zudem war Nele einfach nervig und nicht umgänglich. Die Geschichte war recht unterhaltsam und es gab ein paar Menschen, die ich leiden konnte.
Da es etwas besser war als "Essen? Nein, danke!" gibt es von mir 3,5/5 Schmetterlinge.