Rezension

Recht unblutige leichte Grusellektüre

Die Frau in Schwarz - Susan Hill

Die Frau in Schwarz
von Susan Hill

Erzählt wird die Geschichte von Arthur Kipps, der für seine Kanzlei in eine verlassene Gegend in den Marschen reist, um den Nachlass der verstorbenen Klientin Mrs. Drablow zu regeln. Schon während der Reise bemerkt er, dass es um diese Dame und ihrem Haus Geheimnisse gibt, jedoch schrecken ihn diese nicht ab. Voller Mut und Zuversicht begibt er sich allein in dieses Haus und wird schnell mysteriösen Ereignissen ausgesetzt.

Die Charaktere werden von Susan Hill sehr gut dargestellt, einige Personen wirken geheimnisvoll, andere wiederum so offen wie ein Buch.  Der Protagonist Arthur wird unbesonnen und mutig aber auch recht naiv dargestellt. Er war mir eigentlich auch sehr sympathisch und stellte die Rolle als junger Anwalt sehr glaubhaft dar. Auch die Ortsbeschreibung ist sehr gelungen, vor allem wenn die Autorin von dem dichten Nebel berichtet. Diese detaillierten Szenen verleihen dem Buch einen leicht gruseligen Zug und sorgen für ein wenig Spannung. Dabei passiert nicht wirklich viel Schlimmes in diesem Buch, sodass ich es in die Kategorie „unblutige Grusellektüre“ einordnen würde.
Der Protagonist Arthur Kipp, erzählt zunächst in der Gegenwartsform, um dann seine Geschichte während der Weihnachtstage niederzuschreiben und aus der Vergangenheit zu berichten.
An sich ist der Schreibstil sehr leicht, in der Ichform geschrieben und ermöglicht einen raschen Lesefluss. Allerdings trotzt dieses Buch nicht vor Spannung oder gruseligen Szenen, sondern überzeugte mich persönlich eher, mit seinen glaubhaft dargestellten Personen und Handlungszügen, die für mich sehr interessant erschienen und von denen ich wissen wollte, wie sie sich weiter entwickeln würden.
Es fehlte mir nur die erhoffte gruselige Atmosphäre, die für mein Empfinden leider nur rechts selten präsent wurde. Hier hätte ich mir einfach etwas mehr Spuk gewünscht, auch wenn einige Stellen recht mysteriös erschienen.
Dennoch hatte die Geschichte genug Potenzial um mich in ihren Bann zu ziehen und das Buch in einem Rutsch zu lesen.
Mit 216 Seiten ist dies allerdings auch nicht sehr schwer und auch das enthaltende Fotomaterial mit gewissen Filmszenen waren sehr interessant anzuschauen.

Fazit:
Ich würde diesen Klassiker in als leichte Grusellektüre bezeichnen, da er recht unblutig ist und nur selten wirklich spannend.  Ich weiß nicht, wie die neue Verfilmung umgesetzt wurde, ich für meinen Teil, werde diesen nicht im Kino schauen, da mir schon der Roman die gruselige Atmosphäre nicht so vermitteln konnte wie erhofft.
Dennoch ist „die Frau in Schwarz“ eine interessante und geheimnisvolle Geschichte, die zumindest am Ende bei mir einen leichten Schauer hinterlassen konnte.
© Michaela Gutowsky