Rezension

Recht unterhaltsam, aber nicht so richtig spannend.

Tödlicher Mittsommer - Viveca Sten

Tödlicher Mittsommer
von Viveca Sten

Bewertet mit 3 Sternen

Der Klappentext:
Am Strand von Sandhamn, einer kleinen Insel vor Stockholm, wird an einem heißen Julitag die Leiche eines Mannes angespült. Thomas Andreasson übernimmt den Fall und trifft auf Sandhamn seine Jugendfreundin Nora wieder, die auf der beliebten Urlaubsinsel Ferien macht. Als ein weiterer Mensch stirbt, wird schnell klar: Ein Mörder geht um in der Ferienidylle, und Thomas Andreasson muss den Mörder finden, bevor ein weiterer Mensch stirbt.

Meine Meinung:
Der Schreibstil ist auf jeden Fall besser als es der ungelenke Klappentext (der ja nicht von der Autorin stammen muss) vermuten lässt, aber es ist trotzdem noch viel Luft nach oben. Manchmal wird Banalitäten einfach zu viel Raum gelassen, was die Handlung eher bremst. Richtige Spannung kam leider kaum auf und Teile der Lösung waren auch recht schnell vorhersehbar.
Trotz allem habe ich das Buch sehr unterhaltsam gefunden. Es verbreitet entspannende Urlaubsstimmung durch die detaillierten Beschreibungen der Handlungsorte.
Wie bei Bücherreihen oft üblich, erfahren wir auch hier sehr viel Privates aus dem Leben der Protagonisten. Mich persönlich stört das nicht, auch wenn es ebenfalls oft zu Lasten der Spannung geht.
Thomas Andreasson ist ein recht sympathischer Ermittler, der mit seiner Vergangenheit kämpft: seine Ehe ist nach dem plötzlichen Kindstod seiner einzigen Tochter zerbrochen. Auch die anderen Charaktere wirken lebendig und glaubwürdig.
Der Kriminalfall an sich wird schlüssig aufgelöst, einiges konnte man – wie gesagt – schon sehr früh erahnen, aber teilweise war es dann doch noch überraschend. Einige Cliffhanger am Ende der Kapitel sorgen dafür, dass man das Buch nicht aus der Hand legen will. Es ist also schon fesselnd geschrieben, aber die krimitypische Spannung will trotzdem nicht so recht aufkommen.

Fazit:
Ein ganz unterhaltsamer Urlaubskrimi, der den Auftakt zu einer Reihe bildet, die ich trotz einiger Schwächen gerne weiter verfolgen werde. Für die Freunde ruhigerer, unblutiger Krimis, in denen auch dem Privatleben der Protagonisten viel Raum gelassen wird.