Rezension

Reden ist falsch, doch wenn du sprichst glaubt dir niemand

Was ich euch verschweige -

Was ich euch verschweige
von Gytha Lodge

Bewertet mit 4 Sternen

„Was ich euch verschweige“ ist der der 4. Teil von Gytha Lodge und der Detective Chief Inspector Jonah Reihe. Für mich ist es das erste Buch der Autorin, anders als in anderen Büchern, ist dies aber kein Hindernis gewesen, die Charaktere und die Beziehungen zueinander zu verstehen.

DCI Jonah sitzt dabei gerade im Pub, und nicht wie in der Beschreibung auf LB erwähnt in der Sonne, als die blutverschmierte und vermisste Keely vor ihm steht. Sie und ihre jüngere Schwester Nina gelten seit Tagen als vermisst. Beide Mädchen sind mit ihren feuerroten Haaren und den Sommersprossen recht auffällig. Auffällig ist auch ihr Werdegang durch mehrere Kinderheime und Pflegeeltern. Und hier kommt die Geschichte schnell in Fahrt. Denn Keely behauptet ihre Schwester versteckt zu halten und dort wo sie ist, in Gefahr zu sein. Um die Polizei zu ihr zu lassen, muss diese der 16-Jährigen zuhören. Und zwar sehr genau und die ganze Geschichte.

Die Geschichte von zwei Mädchen welche Gewalt und sexuellen Missbrauch erlebt haben. Und dies mehr als einmal und denen man nicht glauben wollte. Niemals. Und nun, da ist man gezwungen sich ihre Geschichte anzuhören. Aber was davon stimmt und was nicht? Aussage gegen Aussage, Beweise die fehlen und ein verschwundenes Mädchen.

Die Autorin lässt die Geschichte wunderbar durch Keely erzählen und zugleich die Polizei in diesem Fall ermitteln. Morgens folgt die Aussage und nachmittags sprechen die Tatsachen dagegen. Wir wollen Keely glauben und Nina helfen, wir zittern mit das alles schneller gehen muss. Aber schon in der Vergangenheit wurden die Vorwürfe als falsch bezeichnet. Als Leserin, wusste ich nie was ich von dem jungen Mädel halten wollte. Die Polizei war auf jeden Fall top im Buch, denn sie blieben die Ganze Zeit über dran. Überstunden, zu wenig Schlaf, alle nur bestehenden Möglichkeiten wurden genutzt.

So war das Buch nie in sich langweilig, der Schmerz der Mädchen fühlbar und die Verzweiflung das niemand ihnen glauben will greifbar. Die Sprache ist dabei weder zu einfach noch zu schwer. Für eine 16-Jährige ist Keely sogar sehr stark in ihrer Wortwahl.

Für mich war es eine echt gute Lektüre und es gruselt mich immer noch, wie es Kindern in Pflegefamilien gehen kann und wenn niemand deinen Worten Glauben schenken will.