Rezension

Regt mit viel Gefühl und Emotionen zum Nachdenken an

I want you to Stay -

I want you to Stay
von Stefanie Santer

Zwei Leben, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Birdie ist behütet aufgewachsen, hat immer das bekommen, was sie möchte, und muss sich auch um ein Studium keine Sorgen machen. Navid ist da das genaue Gegenteil. Geflüchtet aus dem Krieg und nach langer Suche in Wien gestrandet, wo er u.a. als Musiker sein Geld verdient.

Birdie kommt mit dem Verlust ihres Beines nur schwer zurecht und flüchtet sich nach einer Gala in eine Bar, wo sie auf Navid trifft. Beide geben sich für eine kurze Zeit als andere Personen aus und erleben einen spaßigen Abend zusammen, an dem sie aber auch einen Teil der wahren Persönlichkeit kennenlernen.

Der Abend wird rüde unterbrochen, aber durch Zufall treffen die beiden sich wenige Tage später bei Birdies Physiounterricht wieder, denn Navid arbeitet dort als Schwimmlehrer. Ab diesem Moment treffen die beiden sich fast nach jeder Stude. Man merkt, dass da eine gewisse Anziehung ist, doch Birdie kann sich nicht darauf einlassen. Warum sollte er sie toll finden? Wo ihr doch ein Bein fehlt und sie den Anblick selbst nur schwer ertragen kann? Aber Navid hilft ihr aus diesem Tief raus und es entwickelt sich eine zarte, aber wackelige Beziehung. Bis Navid erfährt, wer Birdie wirklich ist und was ihre Familie mit seinem Leben/Aufenthalt in Wien zu tun hat. Dann muss er sich entscheiden, was ihm wichtiger ist und bringt dadurch auch Birdie in Gefahr.

Eine Geschichte, die mir sehr ans Herz gegangen ist. Das Schicksal von Navid, welches wir erst zum Schluss erfahren, hat mich stark erschüttert. Von seiner Flucht bis zu dem, was er in Wien alles erlebt. Ich bin sicher, dass es vielen Flüchtlingen so geht und das Nachwort der Autorin hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich finde beide Charaktere sehr stark dargestellt und bin froh, wie sich ihre Geschichte am Ende entwickelt. Beide sind sehr sympathisch und auch die Nebencharaktere haben perfekt in die Geschichte gepasst.