Rezension

Regt zum Nachdenken an

Der beste Tag meines Lebens - Ashley Edward Miller, Zack Stentz

Der beste Tag meines Lebens
von Ashley Edward Miller Zack Stentz

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Colin Fischer ist nicht wie andere Jungen in seinem Alter. Er hat das Asperger-Syndrom: Gesichter lesen, Stimmungen erkennen, Gefühle begreifen – all das ist ihm ein großes Geheimnis. Nur mit Hilfe seines Notizbuches gelingt es ihm, sich in der Welt zurechtzufinden. Doch als einer seiner Mitschüler eines Verbrechens beschuldigt wird, macht Colin sich mit seiner unvergleichlichen Logik und seinem unbestechlichen Blick auf andere Menschen daran, den Fall aufzuklären …

Meine Meinung:

Da ich schon ein paar Romane über Helden mit dem Asperger-Syndrom gelesen habe, hat es auch dieses Buch in meine Hände geschafft und ich muss sagen, dass bei allen bisher gelesenen Büchern kein Protagonist so symphatisch ist, wie Colin.

Was ich ein wenig schade finde, ist, dass wir die Geschichte nicht in der Ich-Perspektive geschildert bekommen. Gerne hätte ich noch genauer verstanden, was genau zum jeweiligen Zeitpunkt in Colins Kopf so vor sich geht. Er hat für sich einen Weg gefunden mit den sozialen Kontakten um ihn herum umzugehen. Überaus symphatisch und authentisch schlägt er sich durch den Schulalltag und versucht dabei erst gar nicht normal zu sein. Mit seiner Stimmungs-Landkarte versucht er die Emotionen seiner Mitschüler zu deuten und hat sich dabei einen Platz in meinem Herz gesichert. Auch wenn es sich um ein ernstes Thema handelt, musste ich doch einige Male schmunzeln, weil Colins Logik einfach unschlagbar ist. Außerdem erhalten wir die verschiedensten Belehrungen in Form von Fußnoten, was auch noch einen gewissen Lerneffekt mit sich bringt.

Wir haben es hier mit einer Mischung aus Krimi/Detektivgeschichte und Jugendbuch zu tun. Es wird der typische Alltag an einer Highschool geschildert, während Colin sich bei seinen Ermittlungen immer wieder in prenzligen Situationen wiederfindet. Für mich war die Mischung durchaus gelungen und es hat mir ein paar vergnügliche Lesestunden bereitet.

Die Spannung setzt ab der Hälfte etwa ein. Vorher werden die Charaktere und das Szenario vorgestellt, was seinen Platz im Roman benötigt. Besonders das Ende hat mich gerührt, aber auch nachdenklich gestimmt, allerdings muss man ganz klar sagen, dass es sich um ein eher kurzweiliges Lesevernügen handelt.

Mein größter Kritikpunkt geht allerdings an das Preis-Leistungs-Verhältnis: Knapp 15 € auf etwas mehr als 200 Seiten finde ich dann doch schon etwas viel.

Bewertung: 4 / 5 Sterne