Rezension

Regt zum Nachdenken an

Von ganzem Herzen Emily - Tanya Byrne

Von ganzem Herzen Emily
von Tanya Byrne

Inhalt:

Für die siebzehnjährige Emily bricht eine Welt zusammen, als sie erfährt, dass ihr geliebter Vater ein gefährlicher Krimineller ist. Als er von Juliet, der Tochter eines seiner Opfer lebensgefährlich verletzt wird, sinnt Emily auf Rache.

Sie erschleicht sich unter falschem Namen das Vertrauen von Juliet und ihrem Freund Sid und freundet sich mit den beiden an. Doch sie hat nicht damit gerechnet, dass sie sich in Sid verliebt und damit in eine nahezu ausweglose Zwangslage gerät.

Meine Meinung:
Ich finde, dass dieses Buch ein sehr sensibles Thema anspricht. Es geht um Jugendliche mit schweren psychologischen Schwierigkeiten, und dazu noch kriminellen Hintergrund. Alle kommen irgendwie aus einer schwierigen Familie und haben schon so einiges durchgemacht.

Emily ist irgendwie von Anfang an sehr unnett, wird einem aber doch schnell sympathisch. Da man mit "Du" angesprochen wird, wird man sofort in ihren Bann gezogen und kann alles super nachvollziehen.

Am Anfang ist es sehr schwer eine gute Balance zu finden. Man weiß, dass man irgendwie nicht auf Emilys Seite sein dürfte, aber irgendwie kann man es auch nicht verhindern.

Ich möchte aber auch nicht zu viel verraten. Fakt ist, dass das Buch mich wirklich in den Bann gezogen hat. Einige Charaktere wurden mir zu oberflächlich beschrieben und es bleiben auch einige Fragen am Ende offen, aber trotzdem mag ich das Buch. Vorallem weil der Schreibstil alles wett macht. Es werden so viele Anregungen zum Nachdenken gegeben. Es werden viele Punkte angesprochen, die jeder kennt und über die man nicht oft nachdenkt. Mich hat das Buch an vielen Stellen sehr berührt, vielleicht weil ich Emilys Gefühle oft sehr gut nachempfinden kann.
Es geht da vorallem um Einsamkeit, Liebe und Freundschaft und um das eigene Selbst.

Schade finde ich dass das Buch in Druckbuchstaben gestaltet ist. Eigentlich schreibt Emily in ein Heft und ich hätte es eindrucksvoller gefunden, wenn es im Buch mehr rüberkommen würde und vielleicht wie ein Heft gestaltet wäre.

Am Ende möchte ich einen Abschnitt aus dem Buch zitieren. Dies wir ganz am Anfang gesagt und ich finde diesen Abschnitt sehr eindrucksvoll. Wenn wir dies wirklich mal tun würden - ich glaube dann würden wir mehr über unsere Mitmenschen erfahren und offener miteinander umgehen können:

"Du solltest das auch tun – lass etwas oben auf dem Schrank liegen, bevor du gehst. Wenn du jemandem etwas sagen willst, aber es nicht kannst, schreib es auf und lass es irgendwo für jemand anders liegen, dann kann wenigstens der es lesen. […] Ein bisschen, wie wenn du einem fremden Menschen neben dir im Bus alle deine Geheimnisse erzählst, die du deiner besten Freundin niemals anvertrauen kannst, weil beste Freundinnen sich später an alles erinnern."

Insgesamt gebe ich 5 Sterne, obwohl mir das Ende nicht gefallen hat :)