Rezension

Regt zum Nachdenken an

Am Ende wird alles sichtbar -

Am Ende wird alles sichtbar
von August Schmölzer

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch von Autor und Schauspieler August Schmölzer spielt in der Nachkriegszeit in einem nicht näher bezeichneten Bergdorf.

 

Die Menschen sind ob der schlechten Wirtschaftslage und durch den Krieg misstrauisch. Und so begegnen sie Josef, dem Kriegsheimkehrer mit Argwohn. Josef, selbst traumatisiert durch die Ereignisse, die er als Kriegsberichterstatter erlebt und fotografiert hat, arbeitet als Totengräber. Eine Arbeit, die niemand im Dorf machen will, die ihm aber die Möglichkeit gibt, mit Michael, jenem Kind, das er gleich zu Beginn seiner Karriere als Kriegsberichterstatter nicht retten konnte. Ob als Sühne oder um in Ruhe gelassen zu werden - beides ist möglich.

 

Als dann noch ein kleiner Junge ermordet wird, brechen die alten Vorurteile der Dorfbewohner wieder auf, und Josef, der mit seinen eigenen Dämonen kämpft, wird scheel angesehen. Es ist der zweite Junge, der in diesem Dorf ermordet wird, doch sein Tod wird anders betrauert als der des anderen Kindes. Denn das war ja nur der Sohn eines Deserteurs aus einem Nachbardorf. Die Fremdenfeindlichkeit ist ein bösartiger Charakterzug dieser Dorfbewohner. Auch der Gemeindearzt ist zugezogen und erdreistet sich, dem amtierenden Bürgermeister mit einer neuen Partei das Amt streitig zu machen und bemerkt mehrmals, dass den unruhigen Geistern ein Krieg fehle. Und dann stirbt das dritte Kind, das Steine nach Josef geworfen hat, und man macht Jagd auf den Gemeindearzt.

 

„Wenn wir die Wahl gewinnen, werden wir die Dinge nicht mehr schleifen lassen. Dann wird wieder Ordnung in unserer Stadt einkehren. Ordnung, wie wir sie verstehen!“

 

Dieses durchaus als Drohung gemeinte Statement macht es für Josef und seine nun verwitwete Jugendliebe Ragusa leicht, das Bergdorf zu verlassen und einen Neuanfang zu wagen.

 

„Bedenken Sie aber, dass wir uns nur weiterentwickeln, wenn wir aus der Vergangenheit lernen, wenn wir fähig sind, sie anzunehmen.“

 

Meine Meinung:

 

Dieses, nur 144 Seiten dünne Buch hat es in sich. Nicht die Anzahl der Seiten ist gewichtig, sondern der Inhalt. Viel mehr möchte ich dazu gar nicht sagen.

 

Der gleichnamige Film, in dem August Schmölzer den Postenkommandanten spielt, hat kommt Mitte November 2023 in die österreichischen Kinos.

 

Fazit:

 

Gerne gebe ich diesem Buch, das durch seine geschliffene Sprache und Eindringlichkeit besticht, 5 Sterne.