Rezension

Reichlich französisches Flair

Das Lavendelzimmer - Nina George

Das Lavendelzimmer
von Nina George

Bewertet mit 3 Sternen

Ein Buch mit leisen Tönen, ein Buch, das das Flair unseres Nachbarlandes Fronckreich prima transportiert.

Um was geht es? Natürlich um die Liebe. Um eine verlorene Liebe. Um eine Liebe, von der man lange nicht genau weiß, warum sie verloren ging. Deren Verlust zu verarbeiten sich der Protagonist bislang weigerte, bis er von einer Dame den Anstoß dazu erhält und von einem Brief ... . Und es geht um liebenswerte Männer in der Lebensmitte. Und es geht um Frankreich. Schauplatz ist die Literarische Apotheke des Protagonisten, ein Hausboot an der Seine, das eines Tages auf Reisen geht. Natürlich mit ihm. Und mit Katzen. Und mit einem jungen Mann,  der ein Freund wird, fast wie ein Sohn. Auch dieser Mann ist auf der Suche nach sich selbst. Und es geht um Orte und Menschen, die man trifft. Alles sehr liebevoll gezeichnet.
So liebenswert wie die Beschreibung der Handlung und der Protagonisten so liebenswert fand ich das Buch. Doch es gab eine schreckliche Szene mit einem sterbenden Tier, die ich persönlich übel genommen habe und wonach ich das Buch erst mal weglegte und nicht weiterlesen konnte. Sie schreckte mich aus der Idylle, in die mich der Roman bisher versetzt hatte.
Inwiefern wichtig für das Buch? Musste man sie dem Leser, der sich bisher auf den Wellen hat schaukeln lassen wie das Hausboot, zumuten? Weil das Leben sich uns, mir, zumutet?
Streckenweise hat mich das literarische Geplauder gelangweilt. Ich fand es meist nicht so weltbewegend und voller tiefer Wahrheiten, dass es sich gelohnt hätte, dieses Geplauder. Aber die Geschichte hat was. Und die Erzählweise hat mich ruhig gemacht. Beinahe hätte ich mich mit meinem Rotwein auf die Terrasse gesetzt und von der Provence geträumt, aber dann, wie gesagt, diese Szene..
 

Kommentare

marsupij kommentierte am 14. Dezember 2014 um 17:36

Dieses Buch wartet auch noch darauf, dass es von mir gelesen wird. Ein sterbendes Tier? Nicht schön. Werde es sicherlich irgendwann noch lesen.