Rezension

Reicht nicht ganz an den ersten Band heran ...

Mystic City 2. Tage des Verrats - Theo Lawrence

Mystic City 2. Tage des Verrats
von Theo Lawrence

Bewertet mit 4 Sternen

Aria lebt fortan auf der Seite der Rebellen inmitten der Mystiker, hat es aber nicht allzu leicht und muss sich erst einmal behaupten. Von Hunter wird sie vernachlässigt und gleichzeitig bevormundet, was ihr ebenfalls sehr zu schaffen macht. Außerdem bekommt sie von ihrem Bruder eine Nachricht von ihrer alten Kinderfrau Davida, die sie bittet ihr Herz zu finden, denn Mystikerherzen sind sehr, sehr wertvoll. Eine beinahe unmögliche Aufgabe, aber Aria macht sich trotzdem auf die Suche. Der Streit um die Herrschaft über Mystic City geht derweil in eine weitere Runde ...

Nachdem ich vom ersten Band schon ziemlich begeistert war, haben mir doch die mystischen Elemente in dieser dystopischen Geschichte so gefallen, war der zweite Band natürlich Pflichtlektüre und auch dieser hat mir wieder gut gefallen, wenn ich auch einen kleinen Tacken weniger begeistert bin als noch beim ersten Band.

Der dritte Band ist in drei große Abschnitte unterteilt, die allesamt mit einem passenden Zitat beginnen, und innerhalb dieser Abschnitte noch einmal in viele kurze Kapitel. Das Cover passt wunderbar zum ersten Band. Wieder sieht man eine Frau im Vordergrund mit großen Wolkenkratzern im Hintergrund. Die Farben gehen dieses mal ein wenig ins bräunliche. Anders als beim ersten Band wurde hier dieses Mal nicht das Cover der originalen Ausgabe übernommen, aber ich finde, dass es trotzdem wunderbar passt.

In diesem Band geht es hauptsächlich um Aria und ihr Leben bei den Mystikern. Hunter, der jetzt die Rolle seiner Mutter eingenommen hat, bekommt sie kaum noch zu Gesicht und so kommt die Beziehung der beiden zwangsläufig viel zu kurz. Dafür freundet sie sich immer mehr mit Turk an, den sie selbst aber nur als Freund sieht, wie sie sagt. Auf jeden Fall hat Aria alle Hände damit zu tun ihren Platz in der Rebellengruppe zu behaupten, denn nicht alle sind ihr wohlgesonnen. Trotzdem beißt sie sich durch.
Die Beharrlichkeit mit der Aria bei der Sache ist und die unerschütterliche Überzeugung die sie ausstrahlt haben mich doch schwer begeistert. Diese Eigenschaften wusste Theo Lawrence wirklich gut und auch überzeugend darzustellen. Dafür kam mir Hunter jedoch ziemlich blass rüber. Ich habe nicht verstanden wieso er die gesamte Geschichte über so auf Distanz ging und seine lieblose und daher geleierte Erklärung zum Schluss an Aria kam mir wenig überzeugend und glaubwürdig rüber. Das fand ich wirklich schade, denn im ersten Band war er noch eine strahlende Figur.
Arias stärkste Widersacher, ihr Bruder Kyle und ihr Ex-Verlobter Thomas sind sich beide sehr ähnlich, nämlich einfach skrupellos und sehr uneinsichtig. Das hat mich ein wenig enttäuscht, hier hätte ich ein wenig mehr Tiefe erwartet, aber beide als absolute Monster darzustellen finde ich ein wenig zu einfach. Schade, da hätte man mehr rausholen können. So steht Aria natürlich absolut sauber und gescheit da, aber als Einzige und das ist auch wieder ein wenig unglaubwürdig.

Die Geschichte selbst hat mir allerdings gefallen. Man merkt dem Buch zwar an, dass es ein Zwischenstück ist, ein Lückenfüller, wenn man so will, aber ich habe mich trotzdem keinen Moment gelangweilt und gerne mitverfolgt, wie es mit Aria und Mystic City weiter geht. Eine Richtung hat sich ja nun zum Ende hin rauskristallisiert und ich bin jetzt wirklich sehr gespannt auf den nächsten Teil und wie es weiter gehen wird, sowohl mit der Politik Mystic Citys, als auch mit Hunter und Aria im besonderen.

Insgesamt hat mir dieser zweite Band ein kleines bisschen weniger gefallen als der erste Band, weil man hier sehr merkt, dass es einfach ein Zwischenspiel ist. Es fehlt irgendwie der wirkliche Höhepunkt und außerdem konnten mich auch die Figuren nicht so sehr überzeugen. Dennoch ist es ein sehr actionreicher und unterhaltender Band, der mir trotz aller Kritik gut gefallen hat. Von mir gibt es hier noch vier gute Punkte!