Rezension

Reihenauftakt, der mir gut gefallen hat.....

Das dunkle Herz - Lukas Hainer

Das dunkle Herz
von Lukas Hainer

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung
Während einer Gedenkfeier für ihren verschwundenen Bruder wird Anna schwarz vor Augen, und sie erwacht am Rande einer verlassenen Wüstenstadt. Als alle Versuche scheitern, Kontakt zu ihren Eltern aufzunehmen, sucht sie in der Stadt nach Antworten und stößt auf weitere Ankömmlinge, unter ihnen der junge Nick. Bald entbrennt ein Kampf ums Überleben, sowohl mit ihrer unwirtlichen Umgebung als auch unter den Gestrandeten selbst. Während die Spannungen eskalieren und es sogar zu Toten kommt, findet Anna plötzlich Hinweise auf ihren Bruder – ist es möglich, dass er noch lebt? Als sie der Spur folgen, stoßen Nick und sie auf ein furchtbares Geheimnis, das dieser Ort und seine Bewohner hüten: das dunkle Herz. Und plötzlich geht es um weit mehr als nur um ihr eigenes Schicksal.
Meinung
Also die Kurzbeschreibung verspricht ja eine düstere und spannende Geschichte, die mich sofort angesprochen hat. Dazu passt auch das ansprechende, aber auch etwas finstere Cover. 
Nach dem anfangs noch etwas mysteriösen Prolog aus Sicht des alten Mannes, der auch im Verlauf der Geschichte ein paar Kapitel einstreut, sonst aber eher noch geheimnisvoll und undurchsichtig bleibt, ist man sofort mitten in der rasant fahrt aufnehmenden Geschichte drin. Schon von Anfang an passiert alles Schlag auf Schlag und die Spannung ist auf dem höchsten Niveau. 
Dazu kommt die düstere Atmosphäre, der interessante Plot mit den ereignisreichen Wendungen und Entwicklungen und die teilweise durchaus auch etwas brutalen und grausamen Szenen. 
Die Handlung ist durchaus recht komplex aufgebaut und durch die energischen Entwicklungen, musste ich schon wirklich konzentriert lesen, um den Faden nicht zu verlieren.

Dabei fand ich den Schreibstil sehr fesselnd und einnehmend, wenn auch ein bisschen distanziert und direkt, was vielleicht aber zum Teil auch an der Erzählweise in der 3. Person liegt. Doch trotz dieser eher etwas kühlen Züge ist das Setting der kargen Wüstenlandschaft total genial und die lebensbedrohliche Seite davon bildlich sehr gut vorstellbar. Und auch die zwischenmenschliche Ebene der Charaktere fand ich sehr gut ausgearbeitet und realistisch dargestellt. 
So konnte ich mich mit den Figuren identifizieren, fand ihre Verschiedenartigkeit sehr interessant, aber total authentisch. Die zarte Liebesgeschichte zwischen Anna und Nick konnte ich sehr gut nachvollziehen, aber es hat mir auch gefallen, dass sie im Hintergrund geblieben ist und das Hauptthema, nämlich die Suche nach einem Weg zurück nach Hause, nicht verdrängt hat. 
Da es sich um einen Reihenauftakt handelt, bleiben natürlich auch noch einige Fragen offen. Jedoch fand ich das Ende an sich dafür eigentlich doch recht abgeschlossen, auch wenn ich mir noch mehr Hintergrundinfos über das „Warum“ und „Weshalb“ und den alten Mann gewünscht hätte. Aber diese können ja in der Fortsetzung hoffentlich noch folgen. 
Fazit
Dieser spannende Reihenauftakt hat mich gut unterhalten. Die Handlung ist abwechslungsreich und rasant, das Setting düster und ansprechend, der Schreibstil schnell lesbar und die Figuren vielfältig und interessant. Ich hätte mir noch ein paar mehr Hintergrundinfos gewünscht, aber bin auch so zufrieden, weshalb ich sehr gute 4 Sterne vergebe.