Rezension

Reiht sich wunderbar in die Normannensaga ein

Der Schwur des Normannen - Ulf Schiewe

Der Schwur des Normannen
von Ulf Schiewe

Inhalt:

Das normannische Abenteuer geht in die dritte Runde. Gilbert macht sich auf die Suche nach seiner Geliebten Gerlaine, die von Sklavenhändlern entführt wurde. Gemeinsam mit Thore und Ivain reist er ins feindliche Sizilien, und muss bald feststellen, dass die Aufgabe komplizierter wird als erwartet.
Erst nach mehreren herben Rückschlägen kommen sie ihrem Ziel näher. Doch dann geraten sie zwischen die Fronten ...

Meine Meinung:

Auch der dritte Teil hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Obwohl es schon eine Weile her ist, dass ich Band 1 und 2 gelesen habe, fühlte ich mich, als wäre ich nie fort gewesen. Durch die Erinnerungen, die der Autor dem Protagonisten Gilbert eingibt, geraten vergessen geglaubte Szenen wieder ins Gedächtnis.
So steckte ich gleich mit den ersten Seiten wieder richtig im Normannenfieber.

Gerlaine soll befreit werden. Die Männer raufen sich zusammen und geraten bei der Hilfsaktion selbst in große Gefahr. Lange sah es nicht nach einem Erfolg für ihr Unternehmen aus und ich habe mich gefragt, wie der Autor die Männer aus dem Schlamassel wieder heil herausbringen wird. Doch es ist ihm gelungen. Sehr gut sogar. So habe ich auch in diesem Band wieder nah beieinander Herzklopfen gehabt, gebangt und an so mancher Stelle auch mit den Charakteren geflucht.
Bei seinem historisch gut recherchierten Roman hat es Ulf Schiewe nicht versäumt, auch auf einige Grausamkeiten einzugehen, die damals an der Tagesordnung waren. Der Autor versteht es, den Leser mit gut gewählten Worten in seinen Bann zu ziehen. Ich hatte dank der ausführlichen, lebensnahen und doch wunderbaren Beschreibungen stets ein Kopfkino vor Augen.
Ebenso die Dialoge waren wieder eine Klasse für sich, mit dem gewohnt trockenen Humor, aber auch den gut getoffenen Frechheiten an passender Stelle. Das verleiht dem ohnehin spannenden Buch noch die passende Würze.
Zum Ende der immerhin 434 Seiten gab es wieder eine unerwartete Szene, die schon heute Vorfreude auf den vierten Band weckt.

Ich kann die Normannensaga, bisher bestehend aus 3 Bänden, weiter empfehlen. Der Leser erfährt viele wissenswerte Infos aus der Zeit des elften Jahrhunderts, natürlich über Normannen und ihre Bräuche, als auch über das Christentum und das Leben in Italien zu dieser Zeit. Aber trotz dieser vielen gut in die Geschichte eingebauten Infos sind es natürlich die Figuren, die bestechen. Obwohl sehr viele an der Zahl, findet man doch an beinahe jedem etwas Liebenswertes, durch ihre Natürlichkeit und die charakterliche Tiefe erscheinen sämtliche Figuren glaubwürdig und man fühlt sich in diese vergangene Epoche zurückversetzt. Ich für meinen Teil habe die Normannen längst in mein Herz geschlossen und freue mich nun auf Band 4.