Rezension

Reinfall, schade ums Potenzial

Repeat
von Daniel Westland

Bewertet mit 2 Sternen

Als zwei Männer bei Sara und ihrer Mutter vor der Tür stehen ahnt sie noch nicht wie ihr Leben mit einem Mal aus den Fugen gerät.
Die beiden Männer nehmen sie gefangen und es beginnt eine nervenaufreibende Zeit, die beiden werden mit Fragen bombardiert. Ganz normale Fragen, die aber durchaus Intim sind und wohl keineswegs das Belangen zweier Männer sein sollten.
Während die beiden Frauen ahnungslos darüber sind was das ganze soll, treten die beiden Männer, Lennard und Mike auf der Stelle und zweifeln an das was sie glaubten zu sehen.
Doch dann gelingt Sara die Flucht, was für Sara ein Prozess des Glücks war, stellt für Lennard und Mike die Bestätigung ihrer Vermutung dar und sie müssen sie unbedingt wieder finden.. Dennoch plagt Lennard das schlechte Gewissen und er zweifelt an der Richtigkeit seiner Vorgehensweise..

Das Cover ist sehr schlicht und einfach gehalten, strahlt aber durchaus das Genre aus und ist somit absolut passend, zudem finde ich es auch so optisch ansprechend; da es interessant wirkt. :)

Vorweg möchte ich betonen, dass meine Erwartungen an das Buch recht hoch waren, einfach weil ich sehr viel Potenzial in der Handlung gesehen habe und einfach gespannt und interessiert an der Thematik war. Leider hat mich das Buch dann absolut enttäuscht und ich tat mir schwer das Buch fertig zu lesen, einfach weil es mich nicht fesseln konnte.

Ja es ist ein Jugendbuch, so dass vieles natürlich vereinfacht dargestellt wird. Aber das Buch ist einfach so unglaublich flach, so dass es für mich kein Vergnügen war.
Zu mal das einfach auf das gesamte Buch zutrifft, nicht nur auf die Handlung sondern auch auf die Charaktere.

Die Handlung war für mich einfach unglaublich langweilig, die beiden werden entführt schön und gut und dank der Fähigkeit die Sara hat, gelingt ihr die Flucht ebenfalls gut. Dann dreht es sich nur darum, dass Sara von einem Ort zum anderen zieht und versucht einen Plan zu finden wie ihre Mutter ebenfalls dort rauskommen kann.
Das allein war ein unglaublich langer Prozess und der wissenschaftliche Teil den ich hier besonders interessant gefunden hätte kam da einfach zu kurz.
Vor allem hat es mir hier viel zu lange gedauert bis überhaupt mal eingeläutet wurde worum genau es sich handelt und Erklärungen geliefert worden.
Saras Fähigkeit selbst, kam dann auch nur sehr sporadisch zum Einsatz und ich hatte das Gefühl, dass dieses Buch genauso sehr oder genauso wenig ohne diese Fähigkeit funktioniert hätte, denn es dauert einfach bis das ganze überhaupt mal ins Zentrum rückt.

Ich tat mich unglaublich schwer mit diesem Buch, für mich gab es keinen Lesesog und Spannung war ebenfalls nicht da, so dass die Lust weiter zu lesen auch bei 0 war. Die Handlung hatte für mein Gefühl einfach zu wenig Fortschritt und ich hatte das Gefühl mich im Kreis zu drehen.

Und auch die Charaktere konnten es nicht rausreißen, einmal sind die total flach und es baut sich kein wirkliches Bild von ihnen auf, sie bleiben Schatten ihrer selbst. Irgendwie scheinen sie eine Persönlichkeit zu haben und die wird auch beschrieben, aber die kommt einfach nicht zum Vorschein.
Zu dem hat mich das Handeln der Charaktere mehr als einmal aufgeregt und war einfach absolut nicht nachvollziehbar.

Es ist natürlich völlig normal, dass man sich in seinen Entführer verknallt, ja Stockholm-Syndrom gibt es, aber sie flieht nach wenigen Tagen und verspürt schon am ersten Tag eine Anziehungskraft.
Außerdem passiert dann ein Vorfall der Sara komplett aus der Bahn werfen müsste, davon merkt man einfach nichts. Sie genießt lieber die aufkeimende Liebe.
Für mich war das einfach unglaubwürdig und ich hab mich sehr an den Charakteren gestört an allen. Auch an Lennard und Mike. Insbesondere an Mike, er war böse und er war ein Arsch aber gegen Ende hin wird er plötzlich zu einem unberechenbaren Monster, das kam so abrupt und war nicht nachvollziehbar für mich.

Die wissenschaftlichen Aspekte wurden allerdings gut erklärt und der Autor kam bei der Erklärung schnell auf den Punkt, so dass das alles auch für Laie leicht nachzuvollziehen war und das war irgendwie auch das einzig positive was ich an diesem Buch finden konnte.

Ich finds sehr schade um das verschenkte Potenzial, für mich war das hier ein Reinfall.