Rezension

Reise durch die Geschichte

Die Schleife - Peter Clines

Die Schleife
von Peter Clines

Bewertet mit 4 Sternen

Der Autor Peter Clines wuchs in Maine, USA, auf und studierte Literaturwissenschaft, Archäologie und Quantenphysik. Er hat bereits zahlreiche Kurzgeschichten veröffentlicht, bevor er sich dem Schreiben von Romanen widmete. Peter Clines lebt und arbeitet in Südkalifornien.

Unter anderem ist er für seine Bücher „Der Spalt“ und „Der Raum“ bekannt, welche ebenfalls in das Genre Science-Fiction fallen.

In dem Buch geht es um den acht Jahre alten Eli Teague.
Er ist ein gewöhnlicher Junge, der es in seiner Kindheit auch nicht immer einfach hat.
Als Protagonist hat er relativ bald mein Herz gewinnen können, auch aufgrund seiner neugierigen und mutigen Art.
Eli trifft zum ersten Mal auf Harry, in ihrem alten Ford Model A und wird Zeuge, wie sich Harry samt ihrem Auto Eleanor in Luft auflösen.

„>>Nur ein Auto. Mit ein paar Umbauten an Motor und Zündung.<<
>>Aber es reist durch die Zeit.<<
Sie nickte.
>>Das Auto reist durch die Geschichte, ja. Aber wir reisen nicht wegen des Autos durch die Geschichte, wenn Sie verste-hen, was ich meine.<<
>>Nicht ganz.<< ….
>>Man kann tolle Schuhe anziehen und rennen, sagte sie, aber die Schuhe lassen einen nicht rennen. Man rennt nicht nur, weil man Schuhe trägt.<< (ZITAT)

Auch Harriet Pritchard, genannt Harry, wurde von Clines sehr passend und authentisch dargestellt. Im Vergleich zu Eli wirkt sie vor allem zu Beginn sehr kühl und distanziert, immer ihr Ziel im Auge.

Zwanzig Jahre später arbeitet Eli in einem langweiligen Job und lebt noch immer in seiner kleinen Heimatstadt. Die Hoffnung, dass Harriet vielleicht eines Tages wiederkommen könnte, hat er nie aufgegeben. Und er soll Recht behalten: Plötzlich steht Harry wieder vor ihm und ist um keinen Tag gealtert.

Sie nimmt Eli mit auf eine abenteuerliche Reise - auf der Suche nach dem Traum - durch das ganze Land – und durch die Zeit, wo viele Gefahren auf die beiden lauern, unter anderem die Gesichtslosen.

„>>Sie haben keinen Namen. Zur Identifikation bekommen Sie von Fall zu Fall eine andere Nummer zugeteilt<<.
>>Und wer bin ich? Was ist meine Nummer?<<
>>Sie sind Zero.<<
>>Was? Er versuche, sich aufzusetzen, aber die Gurte hielten ihn unten. …
>>Jeder Gesichtslose beginnt als Zero, um ihn daran zu erinnern, dass er keine Identität hat. Jeder von uns ist das, was er sein muss, um seine Pflicht zu erfüllen, nicht mehr und nicht weniger.<<“ (ZITAT)

Der Mut und die Abenteuerbereitschaft sind als Leser spürbar. Man fiebert mit und kann sich aufgrund des detaillierten flüssigen Schreibstils die Handlung auch super bildlich vorstellen.

Ebenfalls sind die Zweifel und Ängste, die Eli zeitgleich verspürt sehr nachvollziehbar. Das ganze klingt für ihn einer-seits verrückt und auf der anderen Seite vertraut er der Fremden.

„Die Geheimnisse der verlockenden Harry Pritchard und ihres rätselhaften Lebens zu lüften hatte in der letzten halben Stunde deutlich an Reiz verloren.
Eine Spur von Begeisterung war noch übrig, aber sein Verstand schrie: Das ist es nicht wert! In Wahrheit hatte er sie ins-gesamt vielleicht wie Stunden lang gesehen. Er wusste nichts über sie, weder Gutes noch Schlechtes.“ (ZITAT)

In dem Buch steckt sehr viel Kreativität und Fantasie des Autors und dies ist deshalb auch eines, welches mir wirklich Freude beim Lesen bereitet hat. Das Cover finde ich absolut passend und gefällt mir gut.
Ich könnte mir „Die Schleife“ wirklich gut als Verfilmung vorstellen!