Rezension

Reise in den unbekannten Iran

Als die Tage nach Zimt schmeckten - Donia Bijan

Als die Tage nach Zimt schmeckten
von Donia Bijan

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Zod wartet auf eine Nachricht von seiner Tochter Noor, die plant nach Teheran zu kommen. Zod hat sich in dieser Stadt eine Existenz mit dem Café Leila aufgebaut und konnte seiner Tochter von 30 Jahren in die USA schicken. Sie hat dort geheiratet und eine Tochter bekommen. Nach dem Scheitern der Ehe, entschließt sie sich in ihre Heimat zurück zu kehren.

Meine Meinung:

Der Schreibstil ist sehr blumig, aber angenehm zu lesen. Anhand den Ereignissen rund um diese Familie erleben wir beinahe 100 Jahre persische Geschichte mit all ihren Umwälzungen. Auch die persische Kultur wird anschaulich dargestellt, Tradition, Rolle der Frau und die Familienehre.
Noor zeigt in ihrer Zerrissenheit zwischen ihrer Kindheit und Jugend in Teheran und ihrem weiteren Leben in den USA die Unterschiede zwischen den Kulturen. Ihre Tochter Lily scheint sehr wenig von der persischen Kultur gelernt zu haben und erlebt das Land wie eine Fremde.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Mir war das Land vor diesem Buch sehr fremd und ich konnte mir nicht vorstellen, was es bedeutet, wenn ein Land, das sich vor der islamischen Revolution recht westlich orientiert hat, zu einer Theokratie wird. Anhand des Schicksals der Familie Yadegar konnte das sehr eindrücklich geschehen.
Eine Leseempfehlung für alle, die mehr über den Iran und seine Entwicklungen im 20. Jahrhundert erfahren wollen.