Rezension

Reise in die Vergangenheit

Die Frauen der Rosenvilla - Teresa Simon

Die Frauen der Rosenvilla
von Teresa Simon

Bewertet mit 4.5 Sternen

Vier Frauen, verschiedene Jahrzehnte, verschiedene Schicksale – dennoch verbindet sie eines: Die Rosenvilla

Eine Familiengeschichte, die einen nicht kalt lässt.

2013 – Die junge Anna hat mit viel Aufwand die Rosenvilla ihres Großvaters wieder renoviert. Beim umgraben und Pflanzen der neuen Rosen, entdeckt sie eine Kiste mit Briefen drin, welche sie und die Leser auf eine Zeitreise in die Vergangenheit nimmt.

Am Anfang ist es mir schwer gefallen in die Geschichte einzutauchen. Das lag vorallem daran, dass es vier verschiedene Frauen gibt, die hier zu Wort kommen. Erst nach und nach konnte ich jeder Protagonistin ihre eigene Persönlichkeit zuordnen und ab da ging es schlagartig aufwärt.

Vereinfacht hat es auch, dass die einzelnen Brief,sich auch in der Schrift unterscheiden. Ein großes Geheimnis zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Geschichte, und der Spannungsbogen baut sich gemächlich auf, ohne langweilig zu werden. Erst zum Ende hin wurde es durchsichtiger und es war fast ein wenig zu schnell abgehandelt.

Durch die verschiedenen Erzählperspektiven ist es der Autorin gelungen ein komplett rundes Bild über die verschiedenen Zeitepochen und ihrer Menschen zu entwickeln.

Der Schreibstil insgesamt ist angenehm zu lesen. Jede Protagonistin hat ihre eigene Stärken und Schwächen und daher ist die Sympathie auch bei mir sehr unterschiedlich ausgefallen.

Es gibt zwei bemerkenswerte Punkte, die ich nicht unerwähnt lassen möchte. Zum einen wird sehr intensive auf die verschiedensten Rosensorten eingegangen (was mir persönlich manchmal den Kopf schwirren lies vor lauter Namen, aber zeigte, dass sich die Autorin mit diesem Thema auseinandersetze). Außerdem gibt es für die Schleckermäuler, welche Schokolade lieben, detaillierte Beschreibungen der Produktion von den unterschiedlichsten Schokoladensorten. Und am Ende dürfen natürlich die Schokoladenrezepte, welche extra für diesen Roman geschrieben wurden, als zusätzliches Highlight, nicht fehlen.

Zum Cover sei noch kurz erwähnt, dass ich es passend zu diesem Roman fand. Es spricht an, ohne zu viel zu verraten.

Insgesamt kann ich diesen Roman gut empfehlen. Nicht unbedingt für zwischendurch, dazu sind die Geschichten, wie erwähnt, zu sehr verwoben; aber für eine gemütliche Lesezeit sehr geeignet. Evtl mit einer guten Tasse heißer Schokolade.

Bisher wurde noch nicht veröffentlicht, wer hinter dem Pseudonym steckt

© Tine Schweizer