Rezension

Reise ins Nebelreich

Das gefälschte Siegel
von Maja Ilisch

Bewertet mit 4 Sternen

"Das gefälschte Siegel“ ist der Auftakt zu einer neuen Fantasyreihe von Maja Ilisch. Die Geschichte ist in einer fiktiven Welt angesiedelt, die mittelalterlich anmutet, hierzu passt auch die von Ilisch entworfene Gesellschaftsstruktur. Es gibt ein Königshaus (Damarel), Adlige, Krieger, Bauern. Frauen kommen hauptsächlich als Gattinnen, Mägde oder Wirtinnen vor, sowie als Zauberinnen, die für die Magie der Welt zuständig sind. 
Vor langer Zeit wurde ein Erzdämon in eine Schriftrolle verbannt. Diese wurde versiegelt und wird seitdem gut bewacht, damit ihm ein Entkommen unmöglich ist. Die Vermutung, dass das Siegel nicht intakt sein könnte und was daraus entstehen kann, ist die Grundlage für die Geschichte. Prinz Tymur, der Fälscher Kevron, die Zauberin Enidin und der steinerne Wächter Lorcan begeben sich auf eine Reise, um die Wahrheit herauszufinden. 
Diese vier Charaktere sind sehr unterschiedlich angelegt, teilweise konnte ich sie nicht einordnen, immer neue Facetten kamen zum Vorschein, man wusste nicht immer, woran man mit ihnen war. Die Erzählperspektive liegt meist bei Kevron, gelegentlich bei Enidin oder Lorcan, so dass man diese etwas näher kennenlernt. Tymur aber bleibt ein Rätsel, seine Gedankenwelt bleibt außen vor, kann man ihm wirklich vertrauen? Zur Klärung dieser Frage muss man auf den nächsten Teil warten. 
Der erste Buchteil hatte einige Längen, die mit missfielen, dies gab sich dann aber, die Spannung stieg und die fremde Welt und das Geschehen wurden fesselnder. Das Buch endet mit einem Cliffhanger, er recht gut gemacht ist. 
Den 2. Teil möchte ich nun doch auch gerne lesen.