Rezension

Reise nach England

Familie und andere Trostpreise - Martine McDonagh

Familie und andere Trostpreise
von Martine McDonagh

Das Buch "Familie und andere Trostpreise" ist der Debütroman von Autorin Martine McDonagh. 

Sonny ist ein 21-jähriger, aussergewöhnlicher, Mann. Er hasst laute Geräusche, leisere Geräusche, wie zum Beispiel Kussgeräusche, erwecken bei ihm den Wunsch, die Flucht zu ergreifen. Wenn Sonny von Fremden auf der Strasse angesprochen wird, findet er dies sehr suspekt. Dazu kommt noch eine Briefumschlagsphobie. Veränderungen, egal welcher Art, mag Sonny absolut nicht. 
An seinem 21. Geburtstag erbt Sonny ein Vermögen und bekommt (oh Schreck!) fünf geheimnisvolle Briefe (natürlich in einem Briefumschlag). 

So beginnt Sonnys Reise in die Vergangenheit. Er will die Geschichte erfahren, die mit seinen Eltern zu tun haben. Bisher hat Sonny bei seinem Vormund Thomas gemütlich, ohne jegliche Veränderung im Alltag, gelebt. 
Sonny fliegt dafür nach England, was für ihn eine grosse Überwindung kostete. In England traf er die Menschen, die seinen Eltern nahe gestanden haben und ihm berichten können. Die Konfrontation kosten Sonny Überwindung und er ist nicht erpicht, seiner Vergangenheit zu nahe zu kommen. 
Zu Ruth, eine Bekannte von der Mutter, bekommt Sonny einen guten Draht. 
Was Sonny am Ende der Geschichte erfährt, ist happig. Aber Sonny kann die lehrreiche Erkenntnisse am Ende gut verarbeiten und in den letzten Zeilen fasst er seine Emotionen schön zusammen. 

Die Geschichte ist im ICH Stil erzählt (Sonny an seine Mutter). Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zum Lesen, ist aber teilweise recht umschweifend. 
Sonny, mit seinen Neurosen, wird anfangs sehr gut beschrieben und man ahnt, wie Sonny denkt und fühlt. Daher tut es dem Leser fast leid, was Sonny alles von der Vergangenheit erfährt.