Rezension

Reise zu Ililiané

Das gefälschte Siegel
von Maja Ilisch

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

Um Kevron, der einst ein begnadeter Fälscher war, steht es nicht zum Besten. Schulden, Alkohol und sein angeborener Hang zur Faulheit haben ihn fest im Griff. Da klopft es eines Tages an seine Tür. Vor der Kammer steht kein Geringerer als der geschwätzige Prinz Tymur und sein Anliegen duldet keinen Aufschub.

Es ist das größte und gefährlichste Geheimnis des Landes: Vor vielen Tausend Jahren brachten der sagenumwobene Held Damar und die Zauberin Illiane einen Erzdämon zur Strecke und bannten ihn in eine Schriftrolle. Unter den wenigen, die davon wissen, gibt es einen schrecklichen Verdacht: Wurde das Siegel der Rolle gebrochen? Ist der Dämon entwichen?

Ein verlotterter Fälscher Namens Kevron Kaltnadel erhält vom König den Auftrag der Sache nachzugehen. Es ist ungemütlich, es ist anstrengend und es ist gefährlich – aber Kevron bleibt keine Wahl. Die Spur führt ins ferne Nebelreich und wer hier verlorengeht, den wird man nicht vermissen.

 

Rezension:

Schon als Kind war Prinz Tymur, jüngster Sohn des Königs, von der geheimnisvollen Schriftrolle gebannt, die ständig streng bewacht wird, weil in ihr ein gefährlicher Dämon gebannt sein soll. Eine Kette von Vorgängen lässt jedoch den Verdacht aufkeimen, der Bann könnte nicht mehr sicher sein. Prinz Tymur bricht zusammen mit einem heruntergekommenen Fälscher, einem ehemaligen Wächter der Rolle und einer jungen Magierin auf, die mächtige Ililiané, die den Bann einst ausführte, oder deren Nachfolger zu finden, um die Schriftrolle fachkundig überprüfen zu lassen.

In ihrem High-Fantasy-Epos „Die Neraval-Sage“ schickt Maja Ilisch ihre sehr unterschiedlichen Protagonisten auf eine Reise, die wohl kaum in das Muster einer Genre-üblichen Quest passt. Dazu kommt, dass alle 4 Reisegefährten ihre Ecken und Kanten haben und dem Leser nicht unbedingt sympathisch erscheinen. Echtes Vertrauen zueinander bauen die Protagonisten bis zum Ende dieses 1. Bandes nicht auf. Allerdings entsteht gerade aus dem Zweifel, auf wessen Seite man sich gedanklich beim Lesen stellen soll, der eigentliche Reiz dieser abenteuerlichen Geschichte. Schnell wird klar, dass keiner von ihnen wirklich mit offenen Karten spielt.

Mit ihrem schnell fesselnden Stil und dem schwer durchschaubaren Geflecht zwischen den Protagonisten gelingt es der Autorin, den Leser schnell für das Abenteuer zu begeistern. Bisher entwickelt sich wohl nichts so, wie es der Leser erwartet. Das Ende dieses Bandes lässt den Leser fassungslos zurück, endet dieser doch mit einem Cliffhanger, der ihn völlig ratlos zurücklässt. Es ist nicht zu erahnen, woran man wirklich ist. Dieses Rätsel muss erst der Folgeband lösen.

 

Fazit:

Dieses ungewöhnliche Fantasy-Abenteuer zieht seinen Reiz in erheblichem Maße aus den sehr gegensätzlichen Charakteren.

 

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