Rezension

Reisen mit unerwarteten Wendungen

Sommerkinder - Lilian Kaufmann

Sommerkinder
von Lilian Kaufmann

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ich muss erstmal sagen, dass ich eine andere Art von Buch erwartet habe, als ich mich für die Leserunde beworben hatte. Zwischen durch kam es mir mehr wie ein Psychothriller vor, was ich im Normalfall nicht lese. Sei es drum.
Ich kannte die Autorin bisher nicht, kann ich auch nicht, denn das ist ihr Debütroman. Damit hat sie auch gleich einen super Start hingelegt. Der Schreibstil ist modern und gut zu verstehen. Es wird aus den unterschiedlichen Sichten der Hauptcharaktere geschrieben, zum Teil aus der 1. Person zum Teil aus der 3. Person. Eine Sicht wird erst zum Ende geklärt (in kursiv geschrieben) Warum? Müsst ihr selber lesen. Auch sind einige Phrasen auf Englisch, damit es authentischer wirkt. Ich habe damit überhaupt kein Problem, da ich auch Bücher auf Englisch lese, für den einen oder anderen mag das etwas problematisch sein. Die Sätze sind aber recht einfach, sodass mit einer kurzen Suche die Bedeutung klar sein sollte.

Ich war noch nie in Thailand, aber man bekommt durch das Buch ein gutes Gefühl für das Land. Auch die Backpacker-Leute werden hier authentisch und gut dargestellt, sodass man sich gut in die Situation hineinversetzen kann, selbst wenn man nicht so reisefreudig ist (wie ich).

Die Charaktere sind gut beschrieben. Den einen oder anderen habe ich mehr ins Herz geschlossen als andere. Emily mochte ich sehr gerne, da ich mich gut mit ihr identifizieren konnte. Ihre Sorgen und Ängste sind recht normal. An der einen oder andere Stelle ist sie dann aber doch recht naiv. Julius ist ein kleiner Frauenheld, der aber zu sehr tiefsinnigen Gespräch fähig ist, da er sehr viele Interessen hat. Das eine oder andere Gespräch war mal nicht ganz so passend, sodass ich es quasi einfach übersprungen habe. Annika ist von diesen drei Freunde die unliebste. Mir ihr wurde ich einfach nicht richtig warm. Zu den anderen Charaktere vor allem zu Yan möchte ich nichts sagen, da die Spoilergefahr zu groß ist.

Es gibt viele Stellen im Buch, die einen nachdenklich machen. Das finde ich gut. Auch das Ende ist auf das Nachdenkn konzipiert. Wer hier einfach eine leichte Sommerlektüre zu finden hofft, ist auf jeden Fall falsch.

An der einen oder anderen Stelle fand ich einige Sachen ein bisschen unrealistisch und auch nicht sehr logisch, deshalb ist die Geschicht für mich nicht zu 100% rund. Es ist aber auf jeden Fall ein Buch, das sich zu lesen lohnt.

Vielen Dank an digitalpublishers für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars im Rahmen der Leserunde bei lovelybooks.de.