Rezension

Reitinger kehrt zurück

Reitinger kehrt zurück - Lotte Kinskofer

Reitinger kehrt zurück
von Lotte Kinskofer

Bewertet mit 4 Sternen

Der Journalist Thomas Reitinger befindet sich in Elternzeit, um sich um seine Tochter zu kümmern. Die Erfüllung ist das für ihn allerdings nicht, so dass er sich freut, als ihn jemand um Hilfe bittet. Eine junge Frau erzählt ihm, dass ihr Mann Karim vor einigen Tagen ertrunken aufgefunden wurde. Die Polizei geht von einem Unglück aus, die Witwe dagegen geht von Mord aus. Ihr Mann war mit einem Bekannten zusammen als Schatzsucher tätig, die nach archäologischen Fundstücken gegraben haben. Liegt hier ein Motiv für den Mord? Oder hat die Vergangenheit des Toten im Drogenmilleu doch mehr damit zu tun? Reitinger beginnt zu recherchieren.

Der Einstieg in das Buch gelang mir problemlos. Der Schreibstil ist sehr angenehm, so dass sich die Geschichte schnell und flüssig lesen lässt. Die Zusammenhänge werden erst am Ende komplett aufgelöst. Bis dahin war ich am überlegen, worin der Grund für den Mord an Karim Özdag liegen könnte. Dazu hat die Autorin mehrere Möglichkeiten geschaffen, damit ich als Leser genug Spielraum für eigene Überlegungen habe. Reitinger ist mir sympathisch gewesen. Er ist kein Draufgänger, der für eine Story alles riskiert, sondern bedacht in seinem Vorgehen, denn immerhin hat er eine Familie. Das gefiel mir an ihm. Auch das Privatleben von ihm kommt nicht zu kurz und ich bekam einen guten Einblick. Hervorzuheben ist auch die Zusammenarbeit zwischen Thomas Reitinger und der Kommissarin Jana Meyerbeer. Die beiden verstehen sich gut und unterhalten sich normal über den Fall, ohne zu denken, dass der andere das negativ benutzen würde. Das war auf jeden Fall mal ein anderes, ein gutes Verhältnis zwischen Journalist und Polizist. Ein wenig mehr Spannung hätte ich mir allerdings gewünscht, so dass ich vier Sterne vergebe.