Rezension

relativ spannend

Ghost - Robert Harris

Ghost
von Robert Harris

Spannend nur im Licht der damals tagesaktuellen Situation

Die Frage, ob der Britische Premier Tony Blair an der Seite des amerikanischen Präsidenten George W. Bush einen Irak-Krieg gegen Saddam Hussein unter Täuschung der Öffentlichkeit geführt hat, wurde breit diskutiert. Inzwischen hat sogar der damalige US-amerikanischen Außenminister Colin Powell zugegeben, gelogen zu haben.

Dass dieser Politskandal vor einigen Jahren in den Medien hochgekocht wurde, mag der Grund dafür sein, das der Roman des ansonsten recht gut schreibenden Bestsellerautors Robert Harris einen solchen Erfolg hatte und sogar verfilmt wurde.

Doch was zählt schon Political Correctness in Zeiten von Donald Trump und Boris Johnson? Wenig, wenn überhaupt. Blair und Bush gelten als rehabilitiert angesichts der mit Fake News um sich werfenden neuen Regierungschefs.

Und so liest sich der Politthriller "Ghost" von Robert Harris im Abstand von 15 Jahren nach seinem Erscheinen zäh. Die geschilderten Dramen berührend kaum noch. Dafür treten die Schwächen eines umständlich konstruierten Plots und der etwas muffig daherkommen Romanze, die ihn ausschmücken soll, um so stärker hervor.

Ein leidlich spannender Thriller, als man ihn tagesaktuell las. Heutzutage weniger empfehlenswert.