Rezension

Relativ unspektakulärer Abschluss der Klima-Quartetts

Der Traum von einem Baum
von Maja Lunde

Bewertet mit 3 Sternen

Gebundene Ausgabe: 560 Seiten

Verlag: btb (20. April 2023)

ISBN-13: 978-3442757916

Originaltitel: Drømmen om et tre

Übersetzung: Ursel Allenstein

Preis: 24,00 €

auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

 

Relativ unspektakulärer Abschluss des Klima-Quartetts

 

Inhalt:

Longyearbyen, Spitzbergen, im Jahr 2110. Abgeschottet von der übrigen Welt leben hier noch einige wenige Menschen mit Respekt gegenüber der Natur. Hier befindet sich auch die globale Saatgutkammer, in der Samen aus aller Herren Länder aufbewahrt werden, um damit zu gegebener Zeit die Erde retten zu können. Als eine Krankheit alle bis auf fünf Kinder bzw. Jugendliche dahinrafft, muss eine Entscheidung getroffen werden. Sollen die fünf weiterleben wie bisher oder die restliche Welt um Unterstützung bitten - im Austausch gegen die Samen …

 

Meine Meinung:

Nachdem die ersten drei Bände des Klima-Quartetts mehr oder weniger im Jahresabstand erschienen sind, ließ Band 4 vier Jahre auf sich warten. Umso gespannter war ich nun auf den Abschlussband. Vielleicht hat die lange Zeit meine Erwartungen zu hoch anwachsen lassen, denn leider konnte „Der Traum von einem Baum“ mich nicht komplett begeistern.

 

Sprachlich sehr schön, leicht poetisch und eindringlich erzählt, konnte mich die Handlung nicht hundertprozentig überzeugen. Es wird aus zwei Perspektiven erzählt, wobei die von Tommy, dem ältesten Überlebenden aus Longyearbyen, den weitaus größten Raum einnimmt. Der von Tao - der Leserschaft bereits aus Band 1 bekannt - spielt dagegen keine so große Rolle. 

 

Tommy begleiten wir dabei nicht nur in der Gegenwart, wo schon so einiges angedeutet wird, was schiefgelaufen ist, sondern viel mehr noch in der jüngeren Vergangenheit. So erfahren wir nach und nach, was geschehen ist. Dieses Konstrukt ist vom Spannungsaufbau her ganz gut gelungen. Allerdings lag für mein Empfinden der Fokus zu sehr auf Tommy und den anderen Kindern und weniger auf dem Klima und seinen Auswirkungen. Für mich persönlich kam störend hinzu, dass ich Tommys Verhalten des Öfteren nicht nachvollziehen konnte und er mir oft nicht wirklich sympathisch war, obwohl er sich hingebungsvoll um seine kleinen Brüder kümmert. 

 

Insgesamt fand ich den Abschlussband des Klima-Quartetts zwar interessant zu lesen, aber nicht hundertprozentig befriedigend. Trotzdem gehört er einfach zu der Reihe dazu und ich bereue es nicht, den Roman gelesen zu haben, hätte ihn mir aber um einiges tiefgründiger gewünscht.

 

★★★☆☆