Rezension

Resistance ****

The Last Restaurant in Paris -

The Last Restaurant in Paris
von Lily Graham

Bewertet mit 4 Sternen

Bewertet wird die deutschsprachige Ausgabe:

 

1987: Sabine erhält einen Anruf vom Notar: ihre Mutter ist ein Adoptivkind und ihre leibliche Großmutter hätte ein Restaurant in Paris besessen, das im Jahre 1943 während der Besatzungszeit seine Pforten auf Dauer geschlossen hat. Was steckt hinter dieser Neuigkeit? Sabine begibt sich auf die Spuren in ihre Vergangenheit und erfährt Verblüffendes.

Aus drei großen Teilen besteht diese faszinierende Geschichte, wobei Teil Eins und Drei von Sabine erzählen und den Mittelteil rund um deren Großmutter Marianne wie einen Rahmen umgeben. Besonders gelungen sind jene Szenen, die am Anfang und gegen Ende hin doppelt vorkommen und so den großen Bogen spannen und sich dem Leser in unterschiedlichem Licht präsentieren. Ein angenehmer Schreibstil begleitet durch die Handlung, welche insgesamt drei Zeitebenen umfasst und dadurch einen detaillierten Einblick gibt in die Zeit von 1928 bis 1943. Unter Sabines Vorfahren spielen insbesondere zwei Großmütter eine wesentliche Rolle, ihre Stärke und ihren Lebensmut arbeitet Lily Graham jeweils sehr gut heraus, wie die Figuren im Roman ganz allgemein sehr gut vorstellbar charakterisiert sind. Auch die politischen Hintergründe sind gut recherchiert und fließen passend ins Geschehen ein, ohne zu sehr vom persönlichen Schicksal der Hauptfiguren abzulenken. Trauer, Verlust, Widerstand und Kollaboration sind tragende Themen in diesem Buch, aber auch Hoffnung und ein optimistischer Blick in die Zukunft dürfen nicht fehlen. Auch wenn mir da und dort noch tiefere Emotionen gefallen hätten, so bietet dieser Roman einen gelungenen Mix aus historischen Tatsachen und einer gut durchdachten fiktiven Handlung, der mir sehr schöne Lesestunden beschert hat.

Fazit: ein sorgfältig recherchierter Hintergrund zu Detailthemen, eine spannende Suche nach den biologischen Ahnen und deren Beweggründen, so zu handeln, wie sie eben gehandelt haben. Ich empfehle „Das letzte Restaurant in Paris“ sehr gerne weiter.