Rezension

Rettungsmission für Suizidgefährdete

Die Hässlichen - Sophie Nuglisch

Die Hässlichen
von Sophie Nuglisch

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch "Die Hässlichen" wurde von Sophie Nuglisch verfasst und erschien 2017 im Verlag Piper Fahrenheit.
Miles stirbt nach einem Zusammenprall mit einem Auto und findet sich in einer Gruppe wieder, die Menschen davon abhalten soll, Suizid zu begehen. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle und Empfindungen startet.
Der Autorin gelingt es eine Geschichte rund um Miles zu zauber, bei der man voll und ganz gefangen wird. Der Hauptcharakter nimmt uns mit auf eine Reise, vom Tod bis zu seiner neuen Aufgabe, seine Patin davon abzuhalten, sich das Leben zu nehmen. Er trägt sein Herz auf der Zunge, sagt gerade heraus, was ihm alles nicht passt oder was ihm gerade unter den Nägeln brennt. ein Feuerwerk der Emotionen bricht aus ihm heraus, versucht seine Paten mehr oder weniger erfolgreich daran zu hindern, sich das Leben zu nehmen. Den Jugendlichen, denen es im Moment genau so geht wie ihm, mit denen teilt er sich in einer Zwischenwelt einen Unterschlupf, der von Alanna geleitet wird. Alle dort anwesenden sind in gewisser Weise hässlich, verunstaltet durch den Tod, weswegen sie ihren Club auch dann "Die Hässlichen" benennen. Gemeinsam mit ihnen werden Trauerfeiern besucht und der eigene Tod verarbeitet.
Die Wortwahl war zu Beginn etwas ungewöhnlich, denn Miles spricht, wie ihm die Wörter in den Sinn kommen, auch von Schimpfwörtern oder gewöhnlichen Slangwörtern wird nicht gespart. Aber es passt. Der Sprachstil ist dem Leserpublikum angepasst und man muss sagen, dass dieses Sprachmuster Miles noch einmal persönlicher rüberkommen lässt, als alles andere. Die Begegnungen in der echten Welt sind so realitätsnah gestaltet, dass man glaubt, in echt in den Räumen oder Klassenzimmern zu stehen.
Jeder, der einmal Lust hat auf eine etwas andere Jugendgeschichte, die sich mit nicht alltäglichen Themen wie Trauer, Trauerbewältigung und Schutzengel beschäftigt, muss einfach zu diesem Buch greifen.