Rezension

[Rezension] Cecelia Ahern - Der Glasmurmelsammler 5/5

Der Glasmurmelsammler
von Cecelia Ahern

Meine Meinung
Allgemein
Sehnsüchtig habe ich das Buch erwartet, den schon immer war ich begeistert von dem Ideenreichtum der Autorin. Selten lese ich solch tiefgründigen Geschichten, die in wundervolle Stories eingepackt sind, wie bei dieser Autorin. Und auch dieses Buch konnte mich erneut überzeugen! 
Schon der Anfang wird spannend erzählt. Schnell erfährt man, das man in der Zeit ein paar Jahre zurückspringen muss, in die Zeit, in der noch geschlagen werden durfte. In einer kleinen Kammer, alleine... Dort beginnt Fergus Geschichte. Die Geschichte des Glasmurmelsammler. 
Doch wir dürfen auch eine zweite Person durchs Buch begleiten. Fergus Tochter Sabrina. Diese findet nach dem Schlaganfall ihres Vaters die Kisten, in denen sie seine Murmeln findet. Doch niemand scheint von ihnen zu wissen. Zudem fehlen auch noch die wertvollsten! Die Frage nach den fehlenden Murmeln und warum niemand von ihnen weiß zieht sich wie ein roter Faden durchs Buch und als neugieriger Leser wird das Buch zu einem Pageturner. 
Am liebsten las ich Fergus Sichtweise. Es war immer wieder spannend etwas von dem geheimnisvollen Sammler zu erfahren. Was steckt hinter seiner Welt? Hinter seinen Gefühlen? 
Kapitel für Kapitel findet Sabrina neue Informationen und kurz darauf wird die passende Situation in Fergus Sicht erklärt. Man bekommt also schnelle Erklärungen und trotzdem nie zuviel Info. 
Das Ende ist für Cecelia Aherns Verhältnisse weniger emotional, als sonst. Doch trotzdem konnte mich die volle Geschichte berühren und zum Denken anregen. Wie viele Leute dort draußen haben Geheimnisse, von denen sie denken, nichts erzählen zu können? Wie viele teilen Fergus Schicksal? 
Charaktere
Großteils erfährt man in der Geschichte von dem Vater-Tochter-Gespann Fergus und Sabrina. 
Fergus hat es geschafft mich in seine Geschichte hineinzuziehen. Sie zu verschlingen. Das Leben damals war hart und dennoch schaute Fergus immer nach vorne und hatte seine Ziele. Ob Profimurmelspieler oder die Liebe seines Lebens, er hat immer nach der Perfektion gestrebt. Fergus ist aufrichtig und liebt seine Familie sehr. Doch ebenso seine Murmeln und somit verstrickt sich seine Geschichte immer mehr. Auch im hohen Alter war er mir noch immer sympathisch. Selbst, als ich seine ganze Geschichte erfuhrt. Oder gerade deshalb. Ich konnte mir selten ein freudiges Lächeln verkneifen, wenn eine Erinnerung zu ihm zurück fand!
Wie es mit Fergus Tochter letzten Endes ausgeht... Darüber bin ich mir kaum sicher. Einerseits merkt man, das in Sabrinas Leben etwas fehlt und das sie etwas Neues benötigt. Etwas aufregendes. Eine Beschäftigung, durch die sie ihrem Alltagstrott aus dem Weg gehen kann. Letzten Endes ging es wohl um die Erkenntnis, wie bedeutsam das Leben ist und das sie zu schätzen weiß, was sie hat. 
Sabrina kam mir als sehr aufrichtig vor. Immer direkt geradeaus. Die Wörter wohlbedacht und trotzdem nie ein Blatt vor den Mund nehmend. 
Im Verlauf merkt man stark, wie sich die Beziehung zwischen Vater und Tochter verändert. 
Auch Nebencharaktere gab es einige. Jeder war auf seine eigene Art interessant und ich habe von jedem gerne gelesen. Von Gut bis Böse war alles dabei!
Schreibstil & Sichtweise
Der Schreibstil war sehr packend und flüssig geschrieben. Die spannenden Stellen von Fergus wurden durch milde und trotzdem interessante Kapitel von Sabrina abgelöst. Das Buch wurde zu einem regelrechten Pageturner, da man immer wissen wollte, wie es mit Fergus weitergeht. 
Geschrieben wurde das Buch aus den Sichten von Fergus und Sabrina in der Ich-Perspektive. 
Cover & Titel 
Das Cover ist ziemlich schlicht gehalten und verkörpert trotzdem die wichtigsten Informationen: Fergus und seine Murmeln. Die Schlichtheit des Covers gefällt mir allerdings sehr gut!
Der Titel hat mich von Anfang an magisch angezogen. Er verrät alles und auch wieder nichts. Da ist jemand der Glasmurmeln sammelt. Doch welche Geschichte verbirgt sich dahinter? Zudem etwas, was ich vorher noch nie gelesen habe!
Zitat
"Vielleicht stimmt es, dass man sich selbst erst durch einen anderen Menschen wirklich kennenlernt." - 260
Fazit
Ein wunderbarer Pagetunner, der viel Gefühl mit sich bringt und zum Nachdenken anregt. Die Idee ist etwas Neues und macht von Beginn an neugierig. Auch die Charaktere wachsen einem ans Herz und man will diese gar nicht mehr loslassen. Kein emotionalstarkes Ende - wie von der Autorin gewohnt - doch trotzdem sehr tiefgründig.