Rezension

Rezension "Die Einsamkeit des Todes"

Die Einsamkeit des Todes - Petra Johann

Die Einsamkeit des Todes
von Petra Johann

Ausgerechnet die Hochzeit seiner besten Freunde wird für Max Leitner zu einem Tag, der sein Leben verändern wird. Denn er erfährt, dass seine Freundin ihn mit seinem Bruder betrügt. Als dann zwei Jahre später im Wald ein Koffer und eine Leiche gefunden werden, findet er in einen Sog aus polizeilichen Ermittlungen wieder und sein Leben gerät erneut ins Wanken...

 

Petra Johann ist mit dem Roman "Die Einsamkeit des Todes" etwas gelungen, wofür der Begriff "Pageturner" wie gemacht scheint. Man will das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, zumal es weit über einen bloßen Whodunit-Krimi hinausgeht und mit Cliffhangern, überraschenden Wendungen und falschen Fährten nur so gespickt ist. Zudem ist die Sprache stets flüssig und packend, so dass man immer mitten im Geschehen ist.

Doch das wirklich Faszinierende an diesem Buch ist, dass ich glaube, ohne jeglichen Kriminalaspekt würde es dennoch funktionieren. Denn vielleicht von ein paar kleineren Nebenfiguren abgesehen lässt Johann uns teilhaben am Leben und vor allem an der Psyche der Charaktere. Dies gelingt schon alleine dadurch, dass nur in einigen Kapiteln die Sicht der Polizei beschrieben wird. Meistens wird jedoch aus Sicht der weiteren Protagonisten geschrieben, was dem Roman eine stellenweise beklemmende Tiefe gibt. Doch es gibt neben all dem Grauen und wirklich zutiefst unsympathischen, jedoch nicht nervigen Personen auch immer mal wieder heitere Momente, die das Ganze auflockern, aber niemals wirklich von der eigentlich ernsten Angelegenheit ablenken.

 

So bin ich von "Die Einsamkeit des Todes" rundum begeistert und spreche jedem Krimifan, der Krimis mit hohem psychologischen Tiefgang schätzt, eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aus.