Rezension

Rezension Im Pyjama um halb vier

Im Pyjama um halb 4 - Gabriella Engelmann, Jakob M. Leonhardt

Im Pyjama um halb vier
von Gabriella Engelmann Jakob M. Leonhardt

Bewertet mit 4.5 Sternen

Kurzbeschreibung:
 Lulu macht sich bei Facebook auf die Suche nach dem Ben, den sie auf der letzten Party kennengelernt hat. Sie findet ... einen anderen, mit dem sie von nun an jeden Tag chattet. Sie erzählen sich Dinge, die sie sonst niemandem erzählen würden. Dinge, die unter normalen Umständen unausgesprochen bleiben. Und plötzlich entstehen Gefühle, gegenüber diesem Fremden, den man eigentlich gar nicht kennt.

Eigene Meinung:
Bis jetzt habe ich von "Im Pyjama um halb vier" nur Gutes gehört: dass es sich hierbei um ein witziges und lustiges Buch handelt und es wurde mir schon von vielen Leuten empfohlen.
Nun zu meinem eigenen Eindruck.
Das Besondere an dem Buch ist wohl der Schreibstil. Es ist nicht wie alle anderen Bücher aus der "Ich-Perspektive" geschrieben, noch wird es von einem neutralen Erzähler wiedergegeben. Nein, in diesem Buch sind die Chatgespräche zwischen Ben und Lulu abgedruckt.
Am Anfang fand ich es etwas schwer mich daran zu gewöhnen, allerdings dauerte das nicht lange und dann flogen die Seiten nur so dahin.
Da die beiden Hauptcharaktere 17 und 18 Jahre alt sind, ist der Schreibstil jugendlich, leicht und verständlich.
Obwohl Lulu und Ben sich außerhalb von Facebook nicht kennen und viele Kilometer voneinander entfernt wohnen, fangen sie an jeden Tag miteinander zu chatten. Ich finde, dass die Geschichte und ihr Verlauf eigentlich ganz realistisch sind, besonders, da die heutige Jugend viel in sozialen Netzwerken unterwegs ist.
Selbstverständlicherweise ist es verlockend einer fremden Person seine Sorgen, Ängste und Gefühle zu offenbaren, so wie Lulu und Ben es gegenseitig tuen - allerdings gibt es auch die Angst, dass es sich bei dem Gesprächspartner um einen Fake handeln könnte und man später eventuell verletzt werden kann.
Gabriella Engelmann behandelt all die Probleme und weitaus mehr.
Als ich das Buch angefangen habe zu lesen, dachte ich es handelt sich hier vorwiegend um eine Liebesgeschichte, die im Internet stattfindet.
Stattdessen wird man plötzlich mit dem Thema Behinderung, sowie den dazu gehörigen Ängsten und Problemen konfrontiert.
Ehrlich gesagt, hat mir diese Wendung an dem Buch wirklich gut gefallen, dass man langsam an das Thema herangeführt wird und Verständnis dafür aufbringen kann.

Fazit:
Ein witzig, leichtes Jugendbuch, das die Sorgen, Gedanken und Nöte von zwei Teenagern beschreibt und zu einem unerwarteten Ende führt. Allerdings ist "Im Pyjama um halb Vier" ein reiner Facebook-Roman und ich denke man muss ein Fan davon sein, um letztendlich begeistert sein zu können.
Von mir 4 **** von 5 Sterne.