Rezension

Rezension: Leigh Bardugo - Grischa 2: Eisige Wellen

Grischa - Eisige Wellen - Leigh Bardugo

Grischa - Eisige Wellen
von Leigh Bardugo

Nachdem ich damals "Grischa - Goldene Flammen" beendet hatte (hier meine Rezension dazu: klick) und absolut begeistert davon war, konnte ich es kaum erwarten, endlich den zweiten Band zu lesen. Die Autorin hat es auch hier wieder geschafft, mich in diese wunderbare Welt hinein zu ziehen und mit Alina, Maljen und vielen neuen und interessanten Charakteren mitfiebern zu lassen.
Besonders gut gefallen hat mir diesmal die Entwicklung der schon bekannten Charaktere. Ganz besonders Alina zweifelt immer wieder an sich selbst und steht irgendwie immer zwischen den Stühlen. Ihre Macht ist ihr nicht ganz geheuer und ihre Liebe zu Maljen steht vor einigen Prüfungen. Diese Zerrissenheit hat die Autorin wunderbar ausgedrückt (was sicher auch daran lag, dass die Geschichte wieder aus Alinas Ich-Perspektive erzählt wird). Maljen hat sich endlich zu einem für mich interessanten Charakter entwickelt. Nachdem ich im ersten Band noch bemängelt hatte, dass ihm die nötige Tiefe fehlt, so hat sich das nun geändert, da man ihn einfach viel besser kennenlernt. "Der Dunkle" hat diesmal eine weit weniger ausgerpägte Rolle zu spielen, was allerdings nicht heißen soll, dass er weniger wichtig für den Verlauf der Geschichte wäre. Ich hoffe allerdings, dass er im nächsten Band wieder öfter auftaucht.
Wir treffen jedoch nicht nur die altbekannten und liebgewonnenen (und auch weniger liebenswerte) Protagonisten wieder, sondern es tauchen auch viele neue und toll ausgearbeitete und immer wieder überraschende Charaktere auf. Ganz besonders gut gelungen ist der Autorin da Sturmhond, der mich immer wieder überraschen konnte und sicher noch für die ein oder andere Überraschung sorgen wird.
Der Schreibstil der Autorin hat mir unheimlich gut gefallen. Dieses Mal fiel es mir wesentlich leichter, in die Geschichte hinein zu finden, da ich die vorher unbekannten Begriffe nun schon einigermaßen im Kopf hatte. Doch selbst, wenn das nicht der Fall gewesen wäre, wäre das nicht weiter schlimm, da sich die meisten Begriffe fast von selbst erklären bzw. auch im Anhang ein Glossar zu finden ist, der die wichtigsten Begriffe und Personen nochmal kurz zusammenfasst.
Der Spannungsbogen ist zwar nicht kontinuierlich hoch, doch das hat mich überhaupt nicht gestört, da ich einfach bezaubert war, von der wunderbaren Kulisse, in der die Geschichte spielt und von den märchenhaften Sagen, die Leigh Bardugo gekonnt in die Handlung eingeflochten hat.
Ich kann es kaum erwarten, endlich Band 3 zu lesen, auch wenn ich natürlich weiß, dass das noch eine ganze Weile dauern wird.
Fazit:
"Grischa - Eisige Wellen" ist - genau wie der Vorgänger "Goldene Flammen" -  ein wunderbares, märchenhaftes Fantasy-Abenteuer. Die Charaktere entwickeln sich kontinuierlich weiter und wachsen einem immer mehr ans Herz und neue interessante Protagonisten tauchen auf und überraschen immer wieder aufs Neue. Dafür gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung!
Ich vergebe 5 von 5 Punkten!