Rezension

Rezension: Stephan R. Bellem - Welt aus Staub

Welt aus Staub - Stephan R. Bellem

Welt aus Staub
von Stephan R. Bellem

"Welt aus Staub" ist ein absoluter Pageturner für mich gewesen und ich konnte dieses Buch einfach kaum noch aus der Hand legen. Stephan R. Bellem hat einen wirklich fesselnden Schreibstil und man fliegt nur so über die Seiten. Selbst wenn gar nicht viel passiert, möchte man immer nur weiterlesen und für mich hätte das Buch gerne noch ein wenig dicker sein dürfen. Die Welt, wie der Autor sie hier beschreibt, ist ziemlich düster, denn so ziemlich alle Pflanzen wurden durch einen Pilz vernichtet und alle Menschen leben in sogenannten Megacitys ziemlich zusammengepfercht, wobei die Reichen natürlich das bessere Leben führen. Ich glaube, in so einer Welt möchte keiner leben und doch fand ich gerade die Beschreibungen eben dieser total faszinierend. Natürlich gibt es Menschen, die etwas dafür tun wollen, dass es langsam wieder aufwärts geht und der Autor schafft es gekonnt, die Schicksale von den 4 Schlüsselpersonen hier zusammenzuführen. Dabei sind diese Protagonisten doch so grundverschieden. Und gerade das hat mir so gut gefallen. Denn jeder hat hier seine Macken, keiner ist perfekt (eher im Gegenteil) und trotzdem haben alle ein gemeinsames Ziel, wofür es sich zu lämpfen lohnt. Besonders gut gefallen hat mir Elaine. Sie ist eigentlich eine knallharte Einzelkämpferin, die sich mit dem Schmuggel von Pflanzen durchschlägt, verdammt clever ist und hinter deren harter Schale sich ein weicher Kern verbirgt. Der Autor schreckt nicht davor zurück, auch liebgewonnene Charaktere, aus dem Weg räumen zu lassen, was man ja eigentlich recht selten erlebt. Hier hat das allerdings perfekt gepasst, wenn auch ein wenig traurig gestimmt. Das Ende ist Herrn Bellem besonders gut gelungen, finde ich. Fast bis zum Schluss weiss man nicht, wer auf welcher Seite steht und immer wieder hat es der Autor geschafft, mich zu überraschen. Nach und nach werden die Gründe für alles, was im Vorfeld passiert ist, aufgedröselt. So kann man das Buch beinah befriedigt zur Seite legen - beinah nur deshalb, weil ich gerne mehr lesen möchte von diesen Protagonisten, aber auch von dieser Welt, wie Herr Bellem sie hier beschreibt. Übrigens handelt es sich hierbei auf keinen Fall um ein Jugendbuch, da manche Szenen doch recht brutal beschrieben sind.