Rezension

Rezension: Tim O´Rourke - Ich sehe was, was niemand sieht

Ich sehe was, was niemand sieht - Tim O'Rourke

Ich sehe was, was niemand sieht
von Tim O'Rourke

"Ich sehe was, was niemand sieht" ist ein spannender Jugendthriller, der schon von den ersten Seiten an zu fesseln weiß. Tim O´Rourke kennt sich als Polizist natürlich aus mit Ermittlungsarbeit und das merkt man hier auch. Zwar beschreibt er bestimmte Szenen nicht zu detailliert, so dass das Buch durchaus für jüngere Leser ab 14 Jahren geeignet ist, doch trotzdem kommen auch erwachsene Leser auf ihre Kosten, denn spannend ist das Buch durchgängig. 
Charley ist ein ungewöhnliches Mädchen, denn seit ihrer Kindheit leidet sie unter "Blitzen", wie sie es selbst nennt. Dabei sieht sie in Blitzen, wie Menschen ums Leben kommen. Quasi deren letzte Momente, bevor sie ermordet werden. Leider kann sie dabei nie das Gesicht des Mörders sehen, denn das würde so einiges erleichtern. Als sie sich entschließt, einen Tatort aufzusuchen, lernt sie Tom, einen jungen Polizisten, kennen, der gerade in diesem Fall ermittelt...
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Charley und Tom erzählt, was dem Leser natürlich ein gutes Bild von allen Ereignissen vermittelt und die Spannung nochmal in die Höhe treibt, denn der Autor hat ein Händchen dafür, die Perspektive ausgerechnet in dem Moment zu wechseln, in dem es gerade besonders spannend wird. So bleibt gar nichts anderes übrig, als weiter zu lesen, denn man muss einfach unbedingt wissen, wie es bei dem jeweils anderen weiter geht. Dadurch fällt es natürlich schwer, das Buch überhaupt mal aus der Hand zu legen. Tim O`Rourke lockt den Leser ein ums andere Mal auf falsche Fährten, auch wenn man immer mal wieder ahnt, wer der Mörder ist. Trotzdem bleibt es spannend bis zum Schluß und man kann - auch durch die Erzählweise - wunderbar mit den beiden Protagonisten mitfiebern. 
Charley und Tom sind beide sympathische Charaktere. Charley hatte es nie leicht in ihrem Leben, ist eine Außenseiterin und hat eigentlich keine Freunde. Trotzdem beißt sie sich durch und hofft, irgendwann beweisen zu können, dass sie nicht total verrückt ist. 
Tom ist ein ehrgeiziger junger Mann, der diesen Fall unbedingt lösen will, schon um seinem Vater zu zeigen, dass er zum Polizisten taugt. Kann er Charley wirklich glauben, was sie zu sehen glaubt? 
Fazit:
Ein spannender Jugendthriller, den der Autor gekonnt aus zwei Perspektiven erzählt, welche immer im - für den Leser - unpassendsten Moment wechseln. Dadurch entwickelt sich das Buch zu einem echten Pageturner, den man nur schwer weglegen kann.