Rezension

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Rezension: Wer nicht hören will,....

Wer nicht hören will, muss sterben
von Karen Sander

Inhalt:

Ein jugendlicher Ausreißer wurde ermordet. Zu Tode gefoltert. Verstümmelt.

Kriminalhauptkommissar Georg Stadler bittet die Psychologin Liz Montario um Hilfe, die darauf spezialisiert ist, Botschaften von Mördern zu analysieren. Denn auch dieser Täter scheint den Ermittlern etwas sagen zu wollen: In der Kehle des Toten findet sich eine Nachricht, auf Zeitungspapier geschrieben. Und Stadler bekommt per Post einen abgetrennten Finger zugeschickt.

Noch bevor das Team die Worte entschlüsseln kann, verschwindet ein junges Mädchen, das per Anhalter unterwegs war …

Meinung:

Achtung, Spoilergefahr!

Nach den tragischen Ereignissen, die Liz und Georg im ersten Teil erlebten, ist einige Zeit vergangen. Liz lebt mittlerweile in England, wo keiner ihre traurige Vergangenheit kennt´und arbeitet als Expertin für Täter, bzw. Schriftanalyse. Aber auch bei Georg hat sich einiges verändert, sein Team wurde auseinander gerissen und er kämpft gegen die Geringschätzung und den nicht immer gutmütigen Spott seiner Kollegen vom Revier, da er ein eigenes Büro bekommen hat.
Während Liz nach einem Gutachten, indem sie einen Verdächtigen als unschuldig erklärt, mit Anfeindungen und Drohungen zu tun hat, erhält Stadler grausige Post....

Karen Sander schafft es,  trotz der verschiedenen Fälle (Liz' in England, Stadler und Kollegen in Deutschland) und Handlungsstränge einen Plot aufzubauen, der unterhaltsam, spannend und atemberaubend ist.

Ich habe "Wer nicht hören will, muss sterben" quasi verschlungen, konnte es kaum es der Hand legen! 
Erfreulicherweise ist es Karen Sander auch gelungen, die kleinen Schwächen, die im ersten Teil auftraten, zu beheben. So ist Georg Stadler weniger blass gezeichnet, Liz ist zwar immer noch sehr selbstkritisch, aber wesentlich lebhafter und tritt selbstbewusster auf. Auch Birgit, ehemalige Partnerin von Stadler, blüht auf und verwandelt sich vom grauen Mäuschen zur zwar nicht gerade selbstbewussten Frau, aber sie jammert nicht mehr soviel. Auch ihre Gefühle zu ihrem Kollegen Miguel akzeptiert sie endlich und hadert weniger, sondern findet sich damit ab.

Was die Ermittlungen und die Täter betrifft,schafft die Autorin es, alles weniger "trocken", sondern glaubhafter, manchmal sogar erschreckend real, zu schildern.
Der Schreibstil hat sich sogar noch verbessert, er ist lebendiger und mitreissender als im ersten Teil - und dieser war schon unglaublich spannend!
Was mich besonders überrascht hat, ist der glaubhafte Einblick in des Seelenlebens und die Tragik hinter der Lebensgeschichte eines Täters - und an Tätern und Verstrickungen mangelt es in "Wer nicht hören will, muss sterben" wahrlich nicht!

Fazit:

"Wer nicht hören will, muss fühlen" ist keine leichte Kost, bietet aber Spannung, Unterhaltung, Morde und auch weitere Kriminalfälle satt - Thriller-Fans kommen voll auf ihre Kosten!
 

(c) Synic