Rezension

Rezension zu "Die Stadt des roten Todes - Das Mädchen mit der Maske" von Bethany Griffin

Das Mädchen mit der Maske - Die Stadt des roten Todes - Bethany Griffin

Das Mädchen mit der Maske - Die Stadt des roten Todes
von Bethany Griffin

~~Cover

Diese Abbildung zieht mich ganz in ihren Bann, was also auch wieder der erste Grund war, warum ich so gespannt auf die Geschichte war, die sich dahinter verbirgt. Im Vordergrund ist ein Mädchen zu sehen, welches einer Stadt zugewandt ist. Der rote “Rauch” außenrum bewirkt, dass es so aussieht, als verstecke sich etwas hinter diesem Schleier. Der Titel passt zu Beginn noch nicht zum Buch, was sich aber gegen Ende hin schlagartig ändert.

Inhalt

Araby lebt in einer Welt, die von einer schlimmen Seuche heimgesucht wird, an der schätzungsweise mehr als die halbe Erdbevölkerung gestorben ist, und nur wer in Besitz einer speziellen Maske ist, welche die Atemluft filtert, ist vor dem Schwärenden Tod geschützt. Jedoch kommen nur die Reichen an solche Masken, wobei die Seuche in der restlichen Stadt weiter die Menschheit dahinrafft. Der Prinz sieht den Schwärenden Tod nicht als Katastrophe, sondern schlägt Kapital daraus, indem er die Wissenschaftler mitsamt den Masken unter Verschluss hält und sie nur unter unverschämt hohen Preisen verkauft. Arabys Vater ist der Wissenschaftler, der die Wundermasken entwickelt hat und steht somit auch unter dem Einfluss des Prinzen. Als wäre die Lage nicht schon so schlimm genug für die junge Araby, eine der wenigen Menschen, die im Besitz einer Maske sind, ist auch ihr kleiner Bruder Finn gestorben. Araby quält sich selbst, denn sie gibt sich selbst die Schuld am Tod ihres Bruders. Außerdem ist sie fest davon überzeugt, dass ihre Eltern das Leben ihres lebenden Kindes jederzeit gegen das ihres toten eintauschen würden. Aus diesen Gründen sucht sie mit ihrer Freundin April Vegessen im Debauchery Club, wo der gutaussehende, geheimnisvolle Will arbeitet, der schon länger ein Auge auf Araby geworfen hat. Andererseits gibt es da auch noch den Bruder ihrer besten Freundin, Elliot. Er ist ein Revolutionär, ein Weltverbesserer. Nach einem Geschehnis, das viele Fragen aufwirft, bittet er sie um Hilfe. Nun muss Araby sich entscheiden. Stellt sie sich mit Elliot dem Kampf gegen die grausame Herrschaft von Prinz Prospero und einer neuen anbahnenden Gefahr oder entscheidet sie sich für Will? Auf jeden Fall muss sie sich beeilen, denn etwas schreckliches ist im Anmarsch…

Meine Meinung

Zu Beginn wird man sehr mit Arabys Gefühlen und deren allumfassenden Schmerz konfrontiert, was dieser Situation auch gerecht wird, schließlich muss sie jeden Tag mit ansehen, wie die entstellten Leichen von Menschen aller Altersgruppen von Leichensammlern auf einen Karren geworfen und dann abtransportiert werden. Auch über den Tod ihres Bruders erfährt man über das ganze Buch verteilt immer wieder ein Bruchstück, wie bei einem Verhungernden, dem immer nur so viel Brot vor die Füße geworfen bekommt, damit er am Leben bleibt, aber nicht im Mindesten ausreichend, um satt zu werden. Dies führt dazu, dass die Spannung die ganze Zeit erhalten bleibt, wobei aber auch deutlich Höhepunkte herauskristallisiert werden können. Nachdem Elliot, den Araby übrigens gar nicht kennt, ihr einen kleinen Teil seines Plans offenlegt und sie um Hilfe bittet, schenkt sie ihm, meiner Meinung nach, viel zu schnell Vertrauen. Einerseits verstehe ich, dass sie sich möglicherweise an diese aufblühende Hoffnung klammert, jedoch würde ich in einer solchen Zeit niemandem trauen und schon gar keinem Fremden. Die Autorin erzählt mit ihrem angenehm zu lesenden Schreibstil sehr spannend, wie die Stadt aussieht und unter welchen grausamen Umständen die Meschen hier leben müssen (An blutigen Szenen fehlt es hier wirklich nicht!). Auch die Idee mit den Masken hat mir sehr gut gefallen, die jedoch etwas mehr Erklärungen benötigt hätten, um sie sich besser vorstellen zu können. Das Buch endet mit einer gewaltigen Offenbarung und einem riesigen Knall!

Charaktere

Araby: Wem so viel Schreckliches in seinem Leben widerfährt, wie Araby, der wäre genauso verzweifelt und gebrochen wie sie. Mit aller Macht versucht sie, zu vergessen und sich selbst für den Tod ihres Bruders zu bestrafen. Arabys bislang einziger Halt ist April, ihre beste Freundin, die das genaue Gegenstück zu Araby bildet. Jedoch treten nun auch noch die beiden Jungen in Arabys leben, und sie muss sich entscheiden…

Will: Er arbeitet im Debauchery Club, wo er die Clubbesucher auf die Seuche untersucht. Er selbst kümmert sich rührend um seine kleinen Geschwister und auch Araby liegt ihm am Herzen, weshalb er ihr auch hilft, als er sie bewusstlos hinter einem Vorhang auffindet. Will ist freundlich und sympathisch.

Elliot: Äußerlich scheint er sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und ist total arrogant, jedoch liebt er seine Schwester über alles. Elliot möchte die Situation für alle verbessern, weshalb er dabei ist, eine Revolution zu planen, wobei er sich in Araby verliebt. Aber nicht alles kommt wie geplant…

Fazit

Trotz dieser kleinen Kritikpunkte konnte mich “Das Mädchen mit der Maske” mehr als fasziniert und mich in eine aussichtslos verlorene Welt hineinziehen, in der ein Funken Hoffnung beginnt, die Dunkelheit um sich herum zu erhellen. Es werden viele nervenaufreibende Wahrheiten aufgedeckt, die einen dazu drängen, weiterzulesen. Ich bin schon total gespannt auf den 2. Band!!!