Rezension

Rezension zu >Ohne ein einziges Wort< von Rosie Walsh

Ohne ein einziges Wort - Rosie Walsh

Ohne ein einziges Wort
von Rosie Walsh

Ein Buch, das sich anfangs leider ziemlich zieht, zum Ende hin aber spannend wird

Diese Erfahrung hat vermutich jeder schon mal in irgendeiner Art und Weise gemacht: Man lernt jemanden kennen, denkt, dass die Chemie wirklich gut passt, dass man den Richtigen oder die Richtige gefunden hat und dann... hört man nie wieder etwas von dem anderen. Wir machen uns Gedanken, denken uns alle möglichen Gründe aus. Und genau damit beschäftigt sich dieses Buch - dachte ich. Ich muss sagen, dass mir der Schreibstil insgesamt gut gefallen hat. Er ist flüssig und beschreibend, was zu der malerischen Kulisse Englands passt, doch im Großen und Ganzen hat sich die Story für mich viel zu sehr mit unwichtigeren Dingen aufgehalten, anstatt endlich Licht ins Dunkel zu bringen, weshalb sich das Buch insgesamt doch sehr gezogen hat. Anstatt in der Gegenwart zu bleiben und die Handlung voranzutreiben, springt die Handlung immer wieder in die Vergangenheit. Das mag hin und wieder gut funktionieren und auch interessant sein (besonders was Gefühle angeht), doch hier hat es mich irgendwann leider nur noch genervt und ich war wirklich versucht, die Kapitel einfach querzulesen.

Die Figuren haben mir gut gefallen. Sie waren liebevoll gezeichnet und handelten authentisch und auch die Atmosphäre fand ich gut beschrieben. Das Buch ist allem in allem sehr emotional, bleibt für mich aber zu wenig am Ball. Das kann auch der gute Schreibstil nicht wirklich ausgleichen. Ein paar Seiten weniger hätten es hier vermutlich getan, aber ich kann mir vorstellen, dass viele Romantiker hier auch voll und ganz auf ihre Kosten kommen und gar nicht genug kriegen können. Für mich war es leider einfach zu viel.