Rezension

Rezension zu Zerbrochen

Zerbrochen - Michael Tsokos, Andreas Gößling

Zerbrochen
von Michael Tsokos Andreas Gößling

Bewertet mit 2.5 Sternen

Viele Monate nach dem brutalen Überfall, bei dem Dr. Fred Abel fast gestorben wäre, tritt er nun seinen Dienst als Rechtsmediziner wieder an. Der „Darkroom-Killer“, ein Psychopath, der die Polizei und die Berliner Bevölkerung in Atem hält und ist der neueste Fall bei der BKA-Einheit für Extremdelikte.

Aber Abel hat bald größere Probleme, seine 16-jährigen Zwillinge, die ihn in Berlin besuchen, werden entführt und so beginnt die Jagd nach den Kindern und Entführern. Abel fragt sich schnell ob noch jemand eine Rechnung mit ihm offen hat…
 
Zerbrochen ist der Abschlussteil der Trilogie um Dr. Fred Abel von Prof. Dr. Michael Tsokos in Zusammenarbeit mit Andreas Gößling.
 
Die beiden Vorgänger haben mir trotz kleiner Kritikpunkte gut gefallen und nach dem Cliffhanger des Überfalls wollte ich nun unbedingt wissen wie es weitergeht, aber leider konnte mich der letzte Teil der Trilogie nicht wirklich überzeugen.
 
Dr. Fred Abel agiert hier kaum als Rechtsmediziner was ich sehr schade fand, sondern ein Großteil der Geschichte handelt von seinen Kindern und der Suche nach ihnen. Das Abel für mich in den Vorgängerbänden immer so ein wenig zu superheldenhaft erschien, damit konnte ich leben, aber in diesem Teil wirkt ein Großteil der Geschichte für mich nicht besonders glaubwürdig bzw. realistisch. Angefangen mit Abels ständigen Alleingängen beim  Entführungsfall seine Kinder, Protagonisten die so Unglaubliches mit einer Leichtigkeit vollbringen, und eine Unzahl an möglichen Tätern, das für mich der Untertitel True-Crime-Thriller leider etwas unglaubwürdig klingt.
 
Auch die eigentliche Story fand ich nicht besonders spannend, mir fehlte hier oft die Rechtsmedizin, die Forensik, der Fall spielt immer nur nebenbei eine Rolle. Die Entführung der Kinder steht hier klar im Vordergrund, deren Ablauf für mich einige Längen aufwies und die Geschichte dadurch nicht wirklich vorantrieb.
 
Der Schreibstil ließ sich flüssig lesen und es blitzten auch immer wieder spannende Momente auf, oftmals garniert mit grausigen Details oder durch einen Bezug zu relativ aktuellen Themen, aber für mich persönlich kann der Spannungsaufbau in diesem Teil nicht mit seinen Vorgängern mithalten.
 
Mein Fazit:
Ein True-Crime-Thriller, der mich bei der Spannung leider nicht wie seine beiden Vorgänger so überzeugen konnte.