Rezension

Rezepte einer glücklichen Kindheit

Für alle Tage, die noch kommen
von Teresa Driscoll

Inhalt: Vor 17 Jahren starb Melissas Mutter Eleanor an Brustkrebs. Für die kleine Melissa damals sehr überraschend, denn die Mutter wollte, dass ihre Tochter so lange wie möglich nichts davon erfährt.

Auch heute ist Melissas Trauerprozess noch nicht beendet und sie fühlt sich unvollständig. Deswegen hat sie sogar den Heiratsantrag ihres langjährigen Freundes Sam abgelehnt, obwohl sie ihn sehr liebt.

Da bekommt sie von dem Anwalt ihrer Mutter deren Tagebuch zugesteckt. Gespickt mit Rezepten und Lebensweisheiten und voller Liebe.

 

Meinung: Bei „für alle Tage, die noch kommen“ handelt es sich um einen wundervollen Roman über das schwere Thema Brustkrebs. Melissas Mutter Eleanor ist daran gestorben und es wird häufig erwähnt, wie wichtig es ist, sich regelmäßig untersuchen zu lassen, um eine eventuelle Krankheit frühzeitig zu erkennen.

Es geht aber auch um Liebe aller Art. Natürlich die Liebe zwischen Mann und Frau, hier vertreten durch Melissa und ihren langjährigen Freund Sam, aber auch durch Melissas Vater Max, der zarte Gefühle für eine Kollegin hegt.

Vorrangig geht es allerdings um die Liebe einer Mutter zu ihrer Tochter. Denn es wird auf jeder Seite mehr klar, wie stark diese Liebe ist. Eleanor hat es nicht über sich gebracht, der 8-jährigen Tochter die Wahrheit über ihren Zustand zu erklären. Sie wollte, dass sie lieber ihre Kindheit genießt, so lange es noch geht. Ich kann dies sehr gut verstehen, auch wenn man sicher nie bereit ist, seine Mutter gehen zu lassen. Kein Alter ist dafür das Passende.

Der Leser erhält tiefe Einblicke in die Gedankenwelt von Eleanor. Er erfährt was sie gedacht hat, als sie von der Krankheit erfuhr und auch beim Schreiben des Buches. Dies tat sie in der Gewissheit, dass sie nicht mehr leben würde, wenn Melissa das Buch in den Händen hält.

Erzählt wird außerdem aus der Sicht von Melissa, Sam und Max. Melissas Gedankengänge konnte ich vor allem sehr gut nachvollziehen. Sie reagiert natürlich erstmal geschockt auf das Buch, aber sie freut sich auch, etwas von ihrer Mutter zu haben und muss sich über vieles klar werden.

Sams Sicht ist die Sicht eines verliebten Mannes, denn er liebt Melissa über alles und weiß nicht, was mit ihr los ist, weil sie ihm ja erstmal nichts von dem Buch ihrer Mutter sagt.

Die Sicht von Max hat mir ebenfalls sehr gefallen. Eleanor war seine große Liebe und es fällt ihm auch so viele Jahre nach ihrem Tod noch schwer, die Gefühle für eine andere Frau zu verstehen oder richtig zu zulassen.

Alles in allem mochte ich das Buch sehr. Das liegt sicher einerseits auch an dem wunderbaren Schreibstil der Autorin, aber mit Sicherheit vor allem an den sympathischen Figuren und der rührenden Geschichte, bei der ich vor allem gegen Ende die eine oder andere Träne zurück halten musste. Denn auch, wenn man weiß, was geschieht, macht es die Sache nicht leichter.

Ich fand es ebenfalls sehr gut, dass die Macht der Erinnerung beim Lesen des Tagebuchs deutlich wird, denn viele Sachen hatte Melissa natürlich schon vergessen, da sie beim Tod der Mutter noch sehr jung war. Die Idee mit den Rezepten (die im Buch enthalten sind und sicher auch nachgearbeitet werden könnten) finde ich ebenfalls sehr schön, da ja bekannt ist, dass vor allem Gerüche Erinnerungen tragen.

Ich würde diesem Buch jedem empfehlen, der Bücher über ernste Themen mag. Es geht ein bisschen in die Richtung wie „Morgen kommt ein neuer Himmel“ von Lori Nelson Spielman und ist für Fans von Büchern solcher Art auf jeden Fall geeignet.

 

Fazit: Wunderbares Buch über die Macht der Liebe und der Erinnerungen. Für Fans dieses Genres sehr zu empfehlen.